Mobilitätsstudie 07.08.2024, 09:08 Uhr

E-Bike setzt sich als Mobilitätsform der Zukunft durch

Der Versicherer Huk-Coburg hat gemeinsam mit Yougov Deutschland eine repräsentative Online-Umfrage unter 4.101 Personen zu deren aktuellen Mobilitätsverhalten durchgeführt. Insbesondere das E-Bike kommt dabei gut weg.
Unmotorisierte Fahrräder verlieren nach Corona an Attraktivität.
(Quelle: Huk-Mobilitätsstudie)
Dank E-Bike-Schub bleibt das Fahrrad auf Platz zwei als bevorzugte Mobilitätsform der Zukunft. Das ist das Ergebnis der Studie. Vor allem die Jüngeren setzen immer weniger auf das traditionelle Fahrradfahren. Rund jeder vierte Bundesbürger sieht im Fahrrad das Verkehrsmittel, das seine persönlichen Anforderungen an die Mobilität der Zukunft am besten erfüllt. Das bedeutet Platz zwei im Gesamt-Ranking hinter dem Auto und vor dem Zu-Fuß-Gehen. Es gibt aber im Detail Unterschiede: Die Bewertung für das herkömmliche, nur mit Muskelkraft betriebene Rad, ist seit dem Corona-Jahr 2021 drastisch gesunken, von 26 auf jetzt nur noch 16 Prozent. Hingegen blieb der Zustimmungswert für das E-Bike in diesem Zeitraum weitgehend stabil. Er liegt aktuell bei zehn Prozent und sichert so für das Fahrradfahren insgesamt den Gesamt-Rang 2.
Wie bedeutend das E-Bike bei der Bewertung als Verkehrsmittel der Zukunft inzwischen ist, zeigt das Beispiel Nordrhein-Westfalen. Im bevölkerungsreichsten Bundesland wird als erstem Bundesland das E-Bike schon häufiger als ideales Verkehrsmittel der Zukunft gesehen (13 Prozent) als das herkömmliche Rad (12 Prozent). Die insgesamt größte Fan-Gemeinde für E-Bikes gibt es aktuell in Schleswig-Holstein (14 Prozent). Den größten Beliebtheitsschub seit 2021 bekamen E-Bikes in Hessen (von 9 auf 11 Prozent) und in Sachsen-Anhalt (von 7 auf 9 Prozent). In allen anderen Ost-Flächenländern ist die Einschätzung der E-Bikes laut Studie aktuell aber wieder rückläufig. Und Berlin bildet - wie bereits im Jahr 2021 - mit nur 5 Prozent Beliebtheitswert bundesweit das absolute Schlusslicht.
Dr. Jörg Rheinländer, Vorstand bei der Huk Coburg, zu den Ergebnissen: „In der Corona-Zeit haben eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten von Bussen und Bahnen die Beliebtheit des Fahrrads sehr stark befördert. Durch das E-Bike scheinen sich jedoch nachhaltig neue Zielgruppen geöffnet zu haben. Der zweite Platz des Fahrrads im Gesamtranking der gefragtesten künftigen Verkehrsmittel ist wichtig, weil in einem vernünftigen Verkehrsmix das Fahrrad als flexible und umweltfreundliche Fortbewegungsmöglichkeit eine große Rolle spielen muss.“

Unmotorisierte Fahrräder werden unbeliebter

Tatsächlich ist die Sympathie für das Fahrradfahren laut der Huk-Analyse aktuell deutlich höher als für die Bahn (15 Prozent) oder Straßenbahn bzw. S-Bahn (12 Prozent). Jedoch: Bei jungen Menschen hat die Begeisterung für Räder ohne elektrische Hilfe auffallend stark seit der Corona-Zeit abgenommen. So ist bei den unter 25-Jährigen die Bewertung des rein muskelbetriebenen Fahrrads als ideales Verkehrsmittel der Zukunft von 28 auf nur noch 11 Prozent seit 2021 besonders stark gefallen. Bei allen unter 40-Jährigen halbierte sie sich von 28 auf 14 Prozent. In Relation sind dies deutlich stärkere Veränderungen als bei den über 40-Jährigen mit einem Rückgang von nur 25 auf 16 Prozent.

Unterschiede zwischen den Bundesländern

Nicht nur bei den Zukunftserwartungen unterscheiden sich die regionalen Entwicklungen, sondern auch bei der aktuellen Häufigkeit des Fahrradfahrens. So sind die Menschen im Nordwesten in den vergangenen 12 Monaten am häufigsten aufs Fahrrad umgestiegen: 21 Prozent der Hamburger, 20 Prozent der Schleswig-Holsteiner und 18 Prozent der Bremer erklären, dass sie im Vergleich zur Zeit vor einem Jahr vermehrt Fahrrad fahren, egal ob mit oder ohne Elektromotor. Das sind die drei höchsten Werte im Bundesländer-Vergleich. Der Bundesschnitt liegt bei 14 Prozent. Am anderen Ende des Rankings finden sich das Saarland mit nur 8 Prozent, Rheinland-Pfalz mit 10 Prozent und Sachsen mit 11 Prozent vermehrter Fahrradfahrer. Im Vergleich zu den nordwestdeutschen Bundesländern sind also nur etwa halb so viel dort verstärkt aufs Fahrrad umgestiegen.


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