Deloitte-Studie 22.06.2022, 10:50 Uhr

E-Bikes hängen E-Scooter und E-Autos ab

Die Unternehmensberatung Deloitte (London) hat eine Studie zu E-Bikes in Deutschland durchgeführt. Die Erkenntnis: Das E-Bike ist beliebt und die Absatzzahlen sollen in Zukunft weiter steigen.
Das E-Bike ist beliebter als E-Autos oder E-Scooter.
(Quelle: Shutterstock / stockwerk-fotodesign)
Die Studie mit dem Titel „E-Bikes unter Strom“ kommt zu dem Ergebnis, dass Pedelecs im Bereich der E-Mobilität das am häufigsten genutzte Fortbewegungsmittel sind. 18 Prozent der Befragten gaben an, E-Bikes zu verwenden. E-Autos und E-Scooter liegen mit jeweils sieben Prozent dagegen deutlich dahinter. Die Befragung wurde im Mai 2022 unter rund 1.000 Konsumentinnen und Konsumenten in Deutschland durchgeführt.

E-Bikes sind vielseitig und attraktiv

Auch werden E-Bikes innerhalb der E-Mobilität von den Befragten als attraktivstes Fortbewegungsmittel empfunden: Auf einer Skala von 1 (sehr unattraktiv) bis 4 (sehr attraktiv) wurden sie mit einem durchschnittlichen Wert von 2,7 am höchsten eingestuft. Verbraucher und Verbraucherinnen, die das E-Bike als „sehr attraktiv“ eingestuft haben, schätzen insbesondere seine Praktikabilität (62 Prozent), dass es eine Alternative zu anderen Fortbewegungsmitteln darstellt (46 Prozent) und die damit verbundene Nachhaltigkeit (41 Prozent). Beim E-Auto landen ebenfalls die Aspekte Nachhaltigkeit (63 Prozent) und Praktikabilität (43 Prozent) am weitesten vorne.

Nachhaltigkeit wird wichtiger

Kim Lachmann, Senior Manager bei der Sport Business Gruppe von Deloitte, erklärt: „Wir beobachten in den vergangenen Jahren ein gesteigertes Gesundheitsbewusstsein, das durch die Corona-Pandemie noch verstärkt wurde. Auch Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle. Neben E-Bike und E-Auto wird dieser Aspekt auch beim E-Scooter als wichtiges Attraktivitätsmerkmal genannt. Das E-Bike differenziert sich von anderen elektrischen Fortbewegungsmitteln durch die Tatsache, dass der Motor die eigene physische Leistung nur unterstützt und es somit auch als Sportgerät genutzt werden kann.“
So geben 40 Prozent der befragten E-Bike-Fahrenden an, das Pedelec für sportliche Zwecke zu nutzen. Vorrangig wird das E-Bike für erholsame Touren (67 Prozent) genutzt, kommt aber auch bei Alltagsbesorgungen zum Einsatz (53 Prozent). Im Mittel beträgt die zurückgelegte Strecke mit dem Elektrofahrrad 15 Kilometer. 29 Prozent gaben an, mit dem E-Bike zur Arbeit oder zur Schule zu fahren. Für das E-Auto gaben dies mit 65 Prozent mehr als doppelt so viele an.
Kim Lachmann sieht dafür mehrere Gründe. „Viele Menschen verwenden ihr E-Bike vielfältiger als E-Autos und E-Scooter und machen damit vor allem erholsame oder sportliche Touren. Das gilt insbesondere für E-Mountainbikes. Zudem mangelt es oftmals noch an der Infrastruktur, wie etwa sicheren Fahrradwegen, Stellplätzen und Duschmöglichkeiten. Auch ist das E-Bike mit einer gewissen körperlichen Anstrengung verbunden und die Nutzer sind dem Wetter ausgesetzt.“ Hier könnten zukünftig technologische Lösungen Anreize schaffen, das E-Bike noch häufiger zu verwenden. Cargobikes zum Transport größerer Gegenstände seien schon ein erster Schritt in die richtige Richtung.

E-Bike-Verkäufe sollen weiter steigen

Deloitte sieht den E-Bike-Boom noch lange nicht am Ende: Die Normalisierung der Lieferketten, eine bessere Fahrradinfrastruktur und das beliebte Firmenleasing sollen zukünftig die Absatzzahlen in Deutschland weiter steigen lassen. Zudem werde das E-Bike, wie es die Zahlen des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV) der letzten Jahre zeigen, den Fahrradmarkt weiter durchdringen.



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