Ausbildungsvergütungen 2024 06.02.2025, 10:03 Uhr

Erhebung zeigt Rekordanstieg der Gehälter

Die tariflichen Ausbildungsvergütungen sind 2024 so stark gestiegen wie seit Beginn der Erhebung 1992 nicht mehr. Erstmals gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Ost- und Westdeutschland. Doch trotz steigender Gehälter bleiben viele Ausbildungsplätze unbesetzt.
Azubi-Gehälter steigen auf Rekordniveau.
(Quelle: Shutterstock / Drazen Zigic)
Laut der aktuellen Erhebung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) sind die Ausbildungsgehälter in Deutschland 2024 im Durchschnitt um 6,3 Prozent gestiegen. In Ostdeutschland fiel der Anstieg mit 8,9 Prozent sogar noch stärker aus als in Westdeutschland mit 6,1 Prozent. Damit verdienen Azubis nun bundesweit fast gleich viel. Das berichtet der Spiegel, dem die Zahlen exklusiv vorliegen.
In Westdeutschland beträgt die Ausbildungsvergütung 1.133 Euro brutto pro Monat, wohingegen die Zahlen in Ostdeutschland mit 1.135 Euro brutto pro Monat beinahe dieselben sind. Diese Angleichung ist eine Premiere, denn in den vergangenen Jahrzehnten klaffte die Vergütung zwischen Ost und West oft weit auseinander.
Obwohl das Angebot an Ausbildungsplätzen 2024 um 3,5 Prozent wuchs und die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge um 3,0 Prozent zunahm, bleibt der Fachkräftemangel ein großes Problem. So blieben 73.400 Ausbildungsstellen unbesetzt, während gleichzeitig 63.700 Bewerberinnen und Bewerber keinen Ausbildungsplatz fanden. Diese Passungsprobleme nehmen seit vier Jahren kontinuierlich zu.

Die Bezahlung der Ausbildungsberufe 2024

Zwischen den einzelnen Ausbildungsberufen gibt es weiterhin große Unterschiede in der Vergütung. Die höchsten Gehälter erhalten Auszubildende in technischen und handwerklichen Berufen mit starker Tarifbindung. So erhält man als „Rohrleitungsbauer/-in“ 1.349 Euro, während man als „Milchtechnologe/-technologin“ mit 1.347 Euro vergütet wird.
In einigen Berufen liegt die Ausbildungsvergütung noch immer unter 1.000 Euro. Besonders betroffen sind Handwerksberufe sowie Berufe in den freien Berufen. Als „Friseur/-in“ kann man mit einer Bezahlung von 719 Euro rechnen, während „Bodenleger/-in“ 882 Euro und „Tiermedizinische/-r Fachangestellte/-r“ 877 Euro verdienen. Besonders in diesen Berufen ist es für Betriebe schwer, Nachwuchs zu finden – nicht zuletzt wegen der geringen Bezahlung.
Betrachtet man die verschiedenen Ausbildungsbereiche, zeigt sich, dass der öffentliche Dienst mit 1.234 Euro im Schnitt die höchsten Ausbildungsvergütungen bietet. Am wenigsten erhalten Azubis in den freien Berufen mit 1.026 Euro.


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