Projekt zur Datenerhebung 09.08.2022, 14:00 Uhr

Fahrradrelevante Daten sollen Planungen erleichtern

Mit dem Projekt „Flobidas – Floating Bike Data Space: Datenraum Fahrradmobilität für Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung“ sollen an der University of Applied Sciences (UAS) Frankfurt einheitlich fahrradrelevante Daten erhoben werden. 
Prof. Tobias Hagen von der Frankfurt University of Applied Sciences (UAS) möchte im Projekt Flobidas einen Datenraum Fahrradmobilität schaffen.
(Quelle: Ulrike Wolff)
Mehr Daten zu Fahrradmobilität sollen Stadtplanerinnen und Stadtplanern sowie Bund, Länder und Kommunen helfen, bestmögliche verkehrspolitische Entscheidungen zu treffen und gute infrastrukturelle Voraussetzungen (Gestaltung und Bau neuer Radinfrastruktur etc.) schaffen zu können. Dazu zählen Informationen zu Routen, Reisezeiten oder Verkehrsaufkommen im Fahrradverkehr.
Diese Daten können über den Mobility Data Space (MDS), der durch die Fraunhofer-Gesellschaft entwickelt wurde, erfasst werden. In dem offenen Datenraum können Datengeber und -geberinnen festlegen und kontrollieren, unter welchen Bedingungen ihre Daten von anderen Akteuren und Akteurinnen genutzt werden. Bis dato sind Informationen zu Fahrradmobilität allerdings noch Mangelware und stammen überwiegend von Fahrradverleihern oder Anbietern von Rad-Navigations-Apps.

Das Ziel von Flobidas

Das Projekt „Flobidas – Floating Bike Data Space: Datenraum Fahrradmobilität für Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung“ soll die technisch-organisatorische Machbarkeit sowie die Nützlichkeit des MDS für Fahrrad-Daten demonstrieren. Die Datengeber und Datengeberinnen werden hierfür mittels einer Schnittstelle an den MDS angebunden. Das Research Lab for Urban Transport (Relut) der Frankfurt UAS arbeitet im Projekt mit der Firma Urban Mobility Innovations (Ui!) zusammen. „MDS ist ein vielversprechender Weg, den wir gerne um das Thema Fahrrad erweitern möchten. Unser Projekt entwickelt die Konnektoren, die Datengeber fahrradrelevanter Daten an den MDS anbinden“, so Projektleiter Dr. Manuel Görtz von Ui!.
„Ergebnis der Anbindung unseres Projekts an den MDS ist ein Datenraum Fahrradmobilität. Seine Praktikabilität werden wir durch einen Feldversuch in der Stadt Wiesbaden erproben, um zu analysieren, wie umfassend die so gewonnene Datenbasis ist, das heißt wir werden sie mit anderen Datenquellen – wie Zählungen durch Verkehrskameras – vergleichen“, erklärt Prof. Dr. Tobias Hagen, Professor für Volkswirtschaftslehre und Quantitative Methoden am Fachbereich Wirtschaft und Recht der Frankfurt UAS. Durch gemeinsam mit Datengebern und Datengeberinnen entwickelte tragfähige Geschäftsmodelle werde die Wirtschaftlichkeit des Daten-Anbietens im MDS demonstriert. Technische, organisatorische und ökonomische Anreize und Hürden sollen für potenzielle Datengeber und Datengeberinnen mithilfe von Experteninterviews untersucht werden. Verfügbare Fahrraddaten werden laut Projektträger identifiziert und deren Weiterverarbeitung mit den Quellen abgeklärt. Das Projekt wird im Rahmen der Innovationsinitiative Mfund mit knapp 100.000 Euro für ein Jahr bis Juni 2023 durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.


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