GfK-Konsumklimastudie 03.01.2018, 16:23 Uhr

Konsumklima: Hochstimmung der Verbraucher hält an

Die Verbraucher zeigen sich auch zum Jahreswechsel in Hochstimmung. Sowohl die Konjunktur-, als auch die Einkommenserwartung legen zu, erklärt die Gesellschaft für Konsumforschung.
Die Verbraucher sind in Kauflaune, so die GfK.
Die Konsumenten sehen die deutsche Wirtschaft derzeit in einem kräftigen Aufschwung. Dies ist ein Ergebnis der aktuellen Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Die Konjunkturerwartung bestätige mit einem leichten Zuwachs ihr sehr gutes Niveau, so die Nürnberger Forscher. Dagegen müsse die Anschaffungsneigung geringe Einbußen hinnehmen, behaupte aber ihr exzellentes Niveau. Die gescheiterten Jamaika-Sondierungen sollen keine nachhaltige Belastung für die Konsumstimmung sein.
Konjunkturerwartung klettert 
Die Konsumenten sollen derzeit davon überzeugt sein, dass sich der anhaltende kräftige Aufschwung auch im kommenden Jahr fortsetze. Grund für diesen großen Optimismus biete die exzellente Verfassung des deutschen Arbeitsmarktes. Steigende Beschäftigten- und sinkende Arbeitslosenzahlen sowie ein Rekordstand an gemeldeten offenen Stellen signalisierten den Verbrauchern, dass auch in den kommenden Monaten mit einer auf Hochtouren laufenden Wirtschaft zu rechnen sei.
Auch die Wirtschaftsexperten sollen zuletzt ihre Wachstumsprognosen für 2018 nach oben revidiert haben. So gehe beispielsweise das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer aktuellen Prognose davon aus, dass die Wirtschaft in diesem und im kommenden Jahr um jeweils 2,2 % wachsen wird.
Einkommenserwartung legt spürbar zu
Die Einkommenserwartung scheine im Dezember ihre kurze Schwächephase überwunden zu haben. Die hohe Zahl an offenen Stellen belegt die ausgezeichnete Lage auf dem Arbeitsmarkt. Auch die Einkommen der Beschäftigten sollen spürbar ansteigen. Von der guten Lohn- und Gehaltsentwicklung sollen die Rentner profitieren, deren Bezüge sich mit einjähriger Verspätung an der Lohnentwicklung orientieren. Die positive Entwicklung des Einkommensindikators profitiere zudem vom moderaten Preisklima. So sinken im Dezember die Inflationserwartungen der deutschen Konsumenten. Moderatere Preise stärken die Kaufkraft und stützen folglich die Einkommensaussichten.
Anschaffungsneigung weiter in Bestform
Überaus stabil und auf einem exzellenten Niveau zeigt sich die Anschaffungsneigung zum Jahresende 2017. Stabile Beschäftigungsverhältnisse sorgen dafür, dass der Großteil der Arbeitnehmer keine Angst um den eigenen Job haben muss. Vertrauen in die berufliche Zukunft sorgt für Planungssicherheit, wenn es um größere Anschaffungen oder Ausgaben geht. Diese Planungssicherheit ist vor allem dann wichtig, wenn für Anschaffungen Kredite benötigt werden. Zudem erhöht das derzeit niedrige Zinsniveau die Verschuldungsbereitschaft, etwa beim Ratenkauf.
Die hohe Kauflaune spiegele sich derzeit auch in weiten Bereichen des Einzelhandels wider. Dies belegten die aktuellen Zahlen der amtlichen Statistik. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sollen die Einzelhandelsumsätze von Januar bis Oktober 2017 im Vergleich zum Vorjahr nominal um 4,3 % (real +2,4 %) gestiegen sein. Demnach dürfe man von einem erfolgreichen Jahr für den Einzelhandel sprechen.
Konsumklima: leichte Gewinne
Dies sind exzellente Voraussetzungen für ein überaus erfolgreiches Konsumjahr 2018, fasst die GfK zusammen. Die Binnenkonjunktur werde auch künftig eine wichtige Säule der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sein. Zudem signalisiere die aktuelle Entwicklung, dass die gescheiterten Jamaika-Sondierungen im November die Konsumstimmung nicht negativ beeinflussten.
Dennoch bleiben nach Angaben der GfK gewisse Risiken für das Konsumklima, vor allem aus dem Ausland. Der schleppende Verlauf der Brexit-Verhandlungen, die künftige Ausgestaltung der US-amerikanischen Handelspolitik mit möglichen protektionistischen Tendenzen sowie die Spannungen mit Nordkorea könnten die Konsumstimmung künftig beeinträchtigen.



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