Entgegen des Klischees
20.02.2025, 09:26 Uhr
Studien belegen steigende Erwerbsbeteiligung der 20- bis 24-Jährigen
Eine Untersuchung auf Basis des Mikrozensus, der Bundesagentur für Arbeit (BA) und der Bevölkerungsstatistik zeigt, dass die Erwerbsquote der 20- bis 24-Jährigen seit 2015 deutlich gestiegen ist – stärker als in anderen Altersgruppen.
Die Erwerbsbeteiligung in der Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen ist seit 2015 kräftig und überdurchschnittlich gestiegen.
(Quelle: Shutterstock / BearFotos)
Während die Erwerbsbeteiligung junger Menschen zwischen 1995 und 2015 rückläufig war, stieg sie seit 2015 um über sechs Prozentpunkte auf 75,9 Prozent. Alternative Berechnungen unter Einbeziehung mehrerer Datenquellen bestätigen diesen Trend und zeigen eine Erwerbsquote von 79,5 Prozent im Jahr 2023. Dies zeigen die Daten des Mikrozensus der Bundesagentur für Arbeit (BA) und der Bevölkerungsstatistik des Statistischen Bundesamts.
Ein Hauptfaktor für diesen Anstieg ist die wachsende Erwerbsbeteiligung unter Studierenden. Laut Sonderauswertung des Mikrozensus arbeiteten 2023 rund 56 Prozent der 20- bis 24-jährigen Studierenden, das ist ein Anstieg um 19,3 Prozentpunkte seit 2015. Gleichzeitig stieg die Erwerbsquote auch bei Nichtstudierenden auf 85,9 Prozent.
Entgegen der Annahme, dass junge Menschen immer weniger arbeiten, zeigt die Statistik, dass neben der Teilzeitbeschäftigung (+ 4,5 Prozentpunkte) auch die Vollzeitquote leicht gestiegen ist. Steigende Lebenshaltungskosten und kürzere Studienzeiten könnten zusätzliche Gründe für die verstärkte Arbeitsmarktintegration sein.
Ungebrochenes Engagement
Die Vorstellung einer eher unmotivierten Generation Z entspricht nicht den aktuellen Arbeitsmarktdaten. Vielmehr beteiligen sich junge Menschen heute stärker am Erwerbsleben als in den vergangenen Jahrzehnten. Ihre Prioritäten und Arbeitsmodelle mögen sich gewandelt haben, doch Engagement und Arbeitsbereitschaft sind ungebrochen.