#Entrepreneurs4future
02.04.2019, 11:20 Uhr
VSF startet Umweltinitiative für weniger Mehrwertsteuer auf Fahrräder
Der Verbund Service und Fahrrad (VSF e. V.) hat gemeinsam mit weiteren ökologisch orientierten Wirtschaftsverbänden eine Umweltinitiative ins Leben gerufen. Gefordert wird auch die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Fahrräder.
Die Unternehmerinitiative macht sich für Umweltschutz stark.
(Quelle: Unternehmensgrün / Jörg Farys)
„Alle reden vom Klimaschutz – aber tatsächlich geschieht kaum etwas“, sagt Albert Herresthal, Geschäftsführer des VSF. „In der politischen Debatte wird häufig ein Widerspruch von Ökologie und Ökonomie konstruiert. Es wird suggeriert, Klimaschutz wäre schlecht für Wirtschaft und Wohlstand. Diese haltlose Vereinnahmung von Unternehmerinnen und Unternehmern wollen wir nicht länger hinnehmen.“ Mit der Gründung der „Entrepreneurs For Future“ (auf Deutsch: Zukunftsorientierte Unternehmer) solidarisieren sich die Wirtschaftsverbände mit der Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“, bei der Schüler Freitags den Schulbesuch verweigern und statt dessen für Umweltschutz demonstrieren.
Kern der Unternehmerinitiative ist eine Unterschriftensammlung für einen acht Punkte umfassenden Forderungskatalog. In der Erklärung wird die substanzielle Bedeutung des 1,5 Grad-Zieles beim Klimaschutz betont. Dieses besagt, dass die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzt werden muss, um die Schäden in Grenzen zu halten. Deshalb fordert die Initiative weiterhin eine planbar steigende CO2-Bepreisung, den Abbau klimaschädlicher Subventionen, eine beschleunigte Energiewende, aber auch eine Agrar- und Ernährungswende, mehr Recycling sowie den Aufbau eines Innovationsfonds für etablierte Unternehmen und Startups, die innovative Lösungen für die Bewältigung der Klimakrise anbieten. Eine weitere wichtige Forderung ist die nach einer Mobilitätswende. Es wird zum Beispiel eine Kerosinsteuer verlangt sowie eine verringerte Mehrwertsteuer auf Bahntickets im Fernverkehr und auf alle Produkte und Dienstleistungen rund um das Fahrrad.
„Für uns ist es ein Widerspruch, wenn etwa Taxifahrten als Teil des Nahverkehrs mit 7 Prozent Mehrwertsteuer belegt sind, Produkte und Dienstleistungen rund um das Nahverkehrsmittel Fahrrad jedoch mit 19 Prozent“, so Herresthal. „Es ist uns wichtig, die richtigen steuerlichen Anreize zu schaffen, um den Klimaschutz voranzubringen. Dazu gehört auch die steuerliche Gleichstellung des Fahrrads mit anderen Dienstleistungen des Nahverkehrs. Denn: Ein wirksamer Klimaschutz ist eine zwingende Voraussetzung für die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Ohne Klimaschutz wird es künftig erst recht richtig teuer. Wir würden uns freuen, wenn viele Akteure auch aus der Fahrradwirtschaft den Forderungskatalog unterschreiben“. Alle Informationen dazu gibt es auf der Webseite entrepreneurs4future.de.