Velo Lab
13.04.2022, 16:00 Uhr
Velokonzept feiert Start von Innovationsplattform
Im Rahmen der Velo Berlin am letzten Wochenende wurde am 8. April die digitale und analoge Innovationsplattform Velo Lab ins Leben gerufen. Mehr als 100 Teilnehmende und Gäste kamen zur Eröffnung.
Der Parlamentarische Staatssekretär (PStS) Oliver Luksic eröffnete als Vertreter des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) feierlich die Veranstaltung. Anschließend diskutierte er mit Thorsten Heckrath-Rose, CEO Rose Bikes, und Elisabeth Felberbauer, CEO Bike Citizens, über die Innovationsherausforderungen des Fahrrad-Ökosystems im Blick auf Produkt, Infrastruktur und Dienstleistung. Ziel der Veranstaltung war es, mit der Plattform einen zentralen Ort für Industrie, Kommunen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zu schaffen, um Innovationen im Radverkehr gemeinsam voranzubringen. Velo Lab, ein Förderprojekt des BMDV im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP), will das Fahrrad so als Verkehrsmittel in Deutschland stärken. Die Website präsentiert ab sofort Neuigkeiten zum Velo Lab und ermöglicht Zugang zum Velo-Lab-Newsletter.
Zusätzlich zur konkreten Projektentwicklung stehen Vernetzung, Vermittlung und die Übersetzung zwischen den Akteuren im Vordergrund. Dafür sind im weiteren Lauf des Jahres verschiedene Veranstaltungsformate und Workshops geplant, digital und an verschiedenen Orten in ganz Deutschland.
Ein vielfältiges Programm
Nach der Eröffnung am 8. April durch Luksic folgte ein Reverse-Pitch, bei dem drei kommunale Vertreter und Vertreterinnen ihre Herausforderungen im Bereich Radverkehr schilderten. Bei einem Reverse-Pitch, anders als bei gewöhnlichen Pitches, bot nicht wie sonst üblich die Industrie den Kommunen Lösungen an, sondern es wurden die Herausforderungen der Kommunen vorgestellt. Dieser besonderen Aufgabe stellten sich Christoph Kollert aus der Gemeinde Eichwalde, Annika Gerold aus dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und Tim Birkholz von der AGFK Mecklenburg-Vorpommern.
Das anschließende Feedback der Vertreter und Vertreterinnen aus Industrie, Wirtschaftsverbänden und der Design-Branche brachte zahlreiche Hinweise und erste Lösungsansätze hervor. Zur Sprache kamen Probleme wie der Widerstand kleiner aber lautstarker Gruppen gegen Veränderungen, die Frage nach einem guten Pollerdesign, der Ruf nach schnelleren Vergabeverfahren und des Change Managements in der Verwaltung sowie der Bedarf für eine stärkere Radverkehrsförderung im ländlichen Raum.
Die Diskussion wurde schließlich durch einen Vortrag der niederländischen UX-Designern Lieke Ypma abgerundet. Sie präsentierte mit einem Augenzwinkern Beispiele von Designs im öffentlichen Raum, die anders genutzt werden als ursprünglich erdacht und stellte das Scheitern als Mutter der Innovation dar.