Lockdown-Lockerung 08.04.2020, 16:03 Uhr

Fahrradverbände schlagen Politikern geordnete Öffnung der Fachgeschäfte vor

Die Verbände der Fahrradbranche fordern in einem gemeinsamen Brief an Politiker, den Verkauf in den Ladenlokalen unter Einhaltung der Hygienevorschriften und Abstandsregeln bundesweit zu gestatten.
Offenes Geschäft (Symbolbild)
(Quelle: Pixabay)
Dafür haben die Verbände ZIV, VSF, ADFC, der Verband des Deutschen Zweiradhandels (VDZ), der Bundesverband Zukunft Fahrrad (BZF), der Bundesinnungsverband Zweirad-Handwerk, die Bico und die ZEG einen Maßnahmen-Katalog nach den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts erarbeitet, den sie den Ministerpräsidenten und Wirtschaftsministern der Bundesländer in einem gemeinsamen Brief vorlegen. In dem Brief erklären die Verbände auch, dass sie die Maßnahmen zur Verlangsamung des Coronavirus ausdrücklich befürworten und unterstützen. Erfreulicherweise seien alle Bundesländer bereits ihrer Empfehlung gefolgt und gestatten die Öffnung von Fahrradwerkstätten. Doch viele Menschen wollen gerade jetzt ein neues Fahrrad erwerben, weil sie entweder keines haben oder das alte Rad nicht mehr nutzbar ist. Die Branchenvertreter schlagen daher vor, den Verkauf von Fahrrädern, E-Bikes und Zubehör in den lokalen Fahrradläden unter streng kontrollierten Bedingungen und Einhaltung der Hygienevorschriften des RKI zu gestatten.
Als Bedingungen für die Öffnung schlagen die Verbände vor:
  • Das Fachgeschäft bleibt für Publikumsverkehr geschlossen.
  • Der Zutritt ist ausschließlich nach Aufforderung möglich.
  • Der Zutritt für Personen mit Symptomen ist untersagt.
  • Beratung von Einzelpersonen oder Paaren nur mit Termin.
  • Begrenzte Anzahl gleichzeitiger Beratungen pro Verkaufsraum je nach Größe.
  • Beratung erfolgt ausschließlich an Kunden mit Bedarf.
  • Beratung nur von Kunden, die ihre Einwilligung zur Speicherung der Kontaktdaten geben.
Als Schutzmaßnahmen schlagen sie vor:
  • Nur Kartenzahlung oder Überweisung / EC-Cash Geräte werden nach jeder Nutzung desinfiziert.
  • Beachtung der Abstands- und Hygienevorschriften.
  • Flächen für Kunden und Verkäufer in der Beratung werden ausgewiesen.
  • Griffe der Räder werden mit Schutzfolie überzogen/nach jeder Verwendung desinfiziert.
Jedes Geschäft soll außerdem einen Ablaufplan zur Umsetzung der Bedingungen und Schutzmaßnahmen erstellen und die Einhaltung dokumentieren. In den Ländern Berlin, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern ist der Verkauf in Fahrradgeschäften bereits erprobte Praxis.
Die Verbände teilen ferner mit, dass schon jetzt eine stärkere Nutzung individueller Verkehrsmittel messbar sei und dass Fahrradfahren dabei eine Schlüsselrolle spiele und gleich auf mehreren Ebenen Lösungen biete, weil es Nahmobilität mit bestmöglichem Schutz vor Ansteckung biete, sowie Bewegung an der frischen Luft ermögliche und das Herz-Kreislaufsystem, die Lunge und das Immunsystem stärke.
Unterzeichner sind Siegfried Neuberger, Zweirad-Industrie-Verband e.V., Georg Honkomp, Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft, Albert Herresthal, Verbund Service und Fahrrad e.V., Thomas Kunz, Verband des Deutschen Zweiradhandels e. V., Wasilis von Rauch, Bundesverband Zukunft Fahrrad e.V., Franz-Josef Feldkämper, Bundesinnungsverband Zweirad-Handwerk, Jörg Müsse, Bico Zweirad Marketing GmbH und Burkhard Stork, Allgemeiner Deutscher Fahrradclub e.V.



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