Umsatzausfall durch Corona 26.03.2020, 09:38 Uhr

Händler helfen Händlern und Handelsverbände formulieren Forderungen

Die Initiative Händler helfen Händlern formuliert gemeinsam mit mehreren Verbänden Forderungen an die Bundesregierung über Zuschüsse für die von der Schließung betroffenen Einzelhändler.
Von links oben in Leserichtung nach rechts unten: Marcus Diekmann, Stephan Tromp (HDE), Martin Groß-Albenhausen (BEVH), Boris Hedde (IFH), Frank Rehme (Kompetenzzentrum Handel), Günter Hübner (Bundeswirtschaftssenat des BVMW)
(Quelle: haendler-helfen-haendlern.com)
Die Forderungen an die Bundesregierung habe man zusammen mit den Handelsverbänden HDE, BEVH, dem Bundeswirtschaftssenat des Bundesverbands Mittelständische Wirtschaft, dem Institut für Handelsforschung Köln und dem Kompetenzzentrum Handel formuliert. Auf Einladung von Marcus Diekmann, Mitinitiator von Händler helfen Händlern und CEO von Rose Bikes haben sich die führenden Köpfe der Handelsverbände Stephan Tromp (HDE), Martin Groß-Albenhausen (BEVH), Boris Hedde (IFH), Frank Rehme (Kompetenzzentrum Handel) und Günter Hübner (Bundeswirtschaftssenat des BVMW) in einer Sondersitzung per Videokonferenz auf eine Forderung für die Hilfskredite und Fördermittel an den Staat und die Politik in der Corona-Krise verständigt.
Durch die Corona-Pandemie und den damit verbundenen Ladenschließungen sei der Handel unverschuldet in eine Schieflage geraten. Die beteiligten Vertreter der Handelsverbände hätten die Entscheidung der Bundesregierung begrüßt, kurzfristig ein Budget von 150 Milliarden Euro als Hilfsmaßnahme zur Verfügung zu stellen. Gemeinsam erklärten sie, dass ihnen die aktuell vorgestellten Maßnahmen nicht weit genug gingen und vermuten, dass diese häufig an noch nicht ausreichend geklärten bürokratischen Hürden, wie zum Beispiel Ratingverfahren und fehlenden inhaltlichen Rahmenbedingungen der Hilfsprogramme scheitern würden.
Ziel der Soforthilfen müsse sein, die Liquidität kurzfristig zu sichern und Zeit zu gewinnen. Zeitgleich sollten Staat, Wirtschaftspolitik, Kammern und Verbände fortführende Hilfsprogrammme aufsetzen, um die Handlungsfähigkeit im Handel aufrecht zu erhalten.
Die Forderungen an die Soforthilfen
Die Initiative Händler helfen Händlern stellt gemeinsam mit den Handelsverbänden HDE, BEVH, der Bundeswirtschaftssenat des BVMW, IFH Köln und dem Kompetenzzentrum Handel daher folgende Forderungen an die Bundesregierung und die Wirtschaftspolitik:
1.) Die Hilfsprogramme müssten für alle kleinen und mittelständischen Handelsunternehmen gelten.
2.) Auf den Nachweis der positiven Fortführungsprognose soll verzichtet werden.
3.) Es soll Unterstützung in Form von Betriebsmittelkrediten gewährt werden. Berechnungsgrundlage über die Höhe der Kredite sind die Ausgaben für Betriebsmittel, die in den letzten sechs Monaten aufgewendet wurden (Mieten, Personal, Werbekosten, IT, etc.) sowie die offenen Posten aus dem Wareneinkauf (Lieferungen und Leistungen). Als Nachweis diene pragmatisch der BWA und die Summen- und Saldenliste.
4.) Das Betriebsmitteldarlehen soll drei Jahre tilgungsfrei gewährt werden, damit die Unternehmen nach der Krise die Chance haben, Liquidität aufzubauen, wieder Gewinne zu erwirtschaften und kapitaldienstfähig zu bleiben.
5.) Das Betriebsmitteldarlehen soll zu einem effektiven Zinssatz von Null Prozent und ohne weitere Gebühren oder Aufschläge – auch nicht seitens der begleitenden Hausbanken - gewährt werden.
6.) Die Unternehmen sollen selbst entscheiden dürfen, wann und in welcher Höhe sie die Kredite zurückzahlen. Endfälligkeit ist nach fünf bis sieben Jahren.
7.) Die Gesamtlaufzeit soll bis zu acht Jahre betragen.
8.) Die 90-prozentige Haftungsfreistellung soll nicht nur für Banken, sondern auch für Unternehmen gelten.
„Der Handel benötigt unbürokratischer Fördergelder und Hilfen, die nicht schon am Antragswesen scheitern oder bei den Betroffenen gar nicht ankommen“, fordert Marcus Diekmann und führt weiter aus: „Außerdem müssen wir sicher stellen, dass die Tilgung der finanziellen Mittel seitens der Händler erst mittelfristig erfolgen müssen. Wir müssen eine Chance bekommen, den Handel nach der Krise wiederaufzubauen. Die Einbußen, die durch den Lockdown im Handel entstehen, sind unmöglich in zwölf Monaten wieder aufzuholen.“



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