Produktion im Aufbau 05.03.2024, 11:11 Uhr

Igus bringt die ersten 100 Kunststoff-Fahrräder auf die Straße

Nach langer Entwicklungsarbeit geht das „Igus Bike“, ein Fahrrad, das zu 92 Prozent aus Kunststoff mit hohem Recyclinganteil besteht, in Serie. Der niederländische Entwicklungspartner MTRL produziert mit Igus zusammen derzeit die ersten 100 Exemplare.
Das „Igus Bike“ soll künftig massenproduziert werden.
(Quelle: Igus)
Nach der Zulassung für den Straßenverkehr sei die zügige Auslieferung an die ersten der mittlerweile rund 1.200 Vorbesteller geplant. Der Preis für das Kunststoff-Fahrrad liegt bei rund 1.200 Euro. Parallel baut der Kunststoffspezialist am Standort in Köln eine eigene Fertigungsstraße, um die Produktionskapazitäten in den nächsten zwei Jahren auf 10.000 Exemplare zu erhöhen.
Vor rund dreieinhalb Jahren startete Frank Blase, Geschäftsführer von Igus, das Projekt. Er will die Plastikberge der weltweiten Mülldeponien nutzen, um daraus Kunststoff-Fahrräder herzustellen: „Ich freue mich, dass wir dieser Vision nun ein großes Stück nähergekommen sind“, sagt Geschäftsführer Frank Blase. „Das ‚Igus Bike‘ kommt jetzt unter einem neuen Namen in erster Kleinserie endlich auf die Straße.“ Die Bekanntmachung des neuen Brandings für das Serienprodukt erfolgt auf der Cyclingworld Europe (15 bis 17. März 2024) in Düsseldorf.

Igus-Fahrrad besteht zu 92 Prozent aus Kunststoff

Der Startschuss für die Serienproduktion hätte eigentlich schon vor einigen Monaten fallen sollen. Doch einige Optimierungen, um den Anteil an Kunststoff weiter zu erhöhen, waren zeitintensiv. Zu den weiteren Neuheiten zählen ein Freilauf im Antriebsstrang, sodass sich die Räder auch ohne Pedalbewegung drehen, verschleißfestere Kugellager und ein Zweibeinständer. „Mittlerweile besteht das ‚Igus Bike‘, das rund 17 Kilogramm auf die Waage bringt, zu 92 Prozent aus Kunststoff“, sagt Sven Terhardt.
Igus und MTRL nutzen das Rotations- und Spritzgussverfahren, um mit Granulat aus recyceltem Plastikmüll, darunter Fischernetze, Komponenten des Fahrrads zu fertigen. Dabei ist es den Ingenieuren und Materialexperten gelungen, den Anteil des zugemischten Neu-Kunststoffs auf 50 Prozent zu reduzieren. „Wir investieren jetzt weiter in Forschung und Entwicklung, um den Recyclinganteil möglichst schnell auf 75 Prozent zu erhöhen, perspektivisch sogar auf 100 Prozent“, betont Terhardt.



Das könnte Sie auch interessieren