Fahrrad statt Parkplatzmangel
09.01.2020, 15:03 Uhr
Wie Arbeitgeber mit Diensträdern Mobilitätskosten sparen
Um den Firmenparkplatz zu entlasten, setzen nach Angaben des Freiburger Leasing-Dienstleisters Jobrad immer mehr Unternehmen auf Diensträder.
Der Bau eines Tiefgaragenstellplatzes kostet laut Jobrad mindestens 20.000 Euro. Hinzu kommen jährliche Ausgaben für Instandhaltung und Betrieb in Höhe von 300 Euro pro Platz. Oberirdisch konkurrieren Parkplätze mit Gebäuden. Jobrad wirbt darum für mehr Diensträder: Auf einen PKW-Stellplatz passen nach Angaben des Freiburger Leasing-Dienstleisters bis zu sieben Fahrräder. Immer mehr Arbeitgeber setzen deshalb auf Dienstradangebote, um den Firmenparkplatz zu entlasten.
Als Beispiel nennt Jobrad die Müko Maschinenbau GmbH, ein wachsender Hersteller von Montage- und Prüfanlagen. Die am Firmensitz nahe Stuttgart verbleibenden Gewerbeflächen benötige das Unternehmen für neue Montagehallen. „So wurde es zunehmend schwierig, ausreichend Autostellplätze für die Mitarbeiter vorzuhalten“, berichtet Müko-Geschäftsführer Uwe Müller. „Uns war klar, dass sich die Parkplatzsituation nur dann entspannen würde, wenn wir attraktive Mobilitätsalternativen zum PKW entwickeln.“ Vor einem Jahr beschloss der Mittelständler deshalb, seinen Angestellten Dienstradleasing mit Jobrad anzubieten. Rund ein Drittel der 100 Mitarbeiter haben sich bereits für ein Fahrrad oder E‑Bike mit steuerlicher Förderung entschieden.
Bei Müko kommt das Jobrad-Angebot laut Geschäftsführer Müller auch deshalb gut an, weil die Angestellten das Dienstrad nach ihren individuellen Wünschen frei auswählen und zusammenstellen können. Alle Marken, Hersteller und Radtypen sind möglich. „Um den Umstieg aufs Firmenrad noch attraktiver zu machen, haben wir uns dazu entschlossen, die Kosten für die Jobrad-Versicherung zu übernehmen“, erklärt Uwe Müller. „Viele Angestellte nutzen ihr Dienstrad regelmäßig, um damit zur Arbeit zu kommen – und das, obwohl dazu keine Verpflichtung besteht und sie das Bike auch ausschließlich privat fahren können.“
Mitarbeiter aufs Dienstrad bringen und Parkraum optimieren
Diesen Trend bestätigt laut Jobrad auch eine aktuelle Studie der Technischen Universität München, wonach über 70 Prozent der befragten Angestellten nach eigener Auskunft häufiger mit dem Rad zur Arbeit fahren, seit sie über ein Dienstrad verfügen. „50 Prozent der Arbeitswege in Deutschland sind unter acht Kilometer und damit für Fahrräder und Pedelecs ideal“, ergänzt Jobrad-Geschäftsführer Holger Tumat. Noch mehr Mitarbeiter aufs Rad bringen könnten Arbeitgeber, wenn sie in die betriebliche Radinfrastruktur, zum Beispiel in Radstellplätze, E-Bike-Ladestationen oder Duschmöglichkeiten für Fahrradpendler investieren.