Reparatur-Start-up von Jobrad 15.07.2024, 11:49 Uhr

Wunderfix-Chef: „Wir sorgen für Umsatz in stationären Geschäften“

Wunderfix ist die erste Ausgründung der Startrampe, dem Venture Studio der Jobrad Gruppe. Mit einer Remote-Repair-Lösung schließt das Start-up die Servicelücke im Direktversand. Uwe Habicher, Interims-Geschäftsführer von Wunderfix, erklärt das Geschäftsmodell.
Uwe Habicher
(Quelle: Jobrad)
SAZbike: Wer ist die Zielgruppe von Wunderfix?
Uwe Habicher: „Wir wenden uns ausschließlich an den Online-Direktversand und die Industrie Wenn die ihren Kundinnen und Kunden nicht weiterhelfen können, vermitteln sie die Kundschaft an uns. Per Videotelefonie beheben wir dann das Problem.“
SAZbike: Was ist die typische Reparatur?
Uwe Habicher: „Oft entstehen beim Aufbau von Rädern aus dem Online-Versand kleine Probleme, die sich mit etwas Know-how leicht beheben lassen. Oft müssen beispielsweise der Kettenschutz, der Gepäckträger oder die Abdeckung für den E-Bike-Akku korrekt montiert werden. So etwas beheben wir per Videotelefonie aus unserer Zentrale in Freiburg. Eine umfassende Diagnose stark verschlissener Bremsen wäre auf diesem Weg nicht möglich. Wenn doch mal eine stationäre Werkstatt nötig ist, vermitteln wir an unsere Partnerinnen und Partner im Fachhandel. Wir sorgen also für Umsatz in stationären Geschäften, weil durch uns der Online-Direktversand häufiger mit dem stationären Fachhandel kooperiert als zuvor.“
SAZbike: Können sich Endkunden direkt an Wunderfix wenden?
Uwe Habicher: „Nein, das geht nicht, dafür bieten wir auch keine technische Möglichkeit. Wir fokussieren uns auf Gewährleistungsfälle, in denen die Kundinnen und Kunden im Normalfall das Rad zurück an den Online-Versand schicken würde. Dieser spart durch uns Geld, weil der insgesamt dreifache Versand eines Komplettrades oft ein wirtschaftlicher Totalschaden ist.“
SAZbike: Mobile Reparaturdienste berichten, dass das Geschäftskundemodell rentabler ist als das Endkundenmodell. Bestätigen Sie das?
Uwe Habicher: „Das haben wir validiert und bei Befragungen von Endkundinnen und -kunden ebenfalls keine hinreichende Zahlungsbereitschaft festgestellt. Darum der Fokus auf Geschäftskundinnen -und kunden. Das hat auch den Vorteil, dass wir vom Werkstatttermin bis zur eventuellen Abwicklung mit der Versicherung umfangreichen Service bieten: Der Kunde oder die Kundin muss sich um nur wenige Dinge kümmern und sitzt schnell wieder auf dem Rad.“



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