Preissenkungen und Spenden 01.07.2020, 13:55 Uhr

Fahrradhersteller gehen unterschiedlich mit gesenkter Mehrwertsteuer um

Erste Fahrradhersteller erklären  ihren Umgang mit der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung: MSA (Weiden) senkt die Preise. My Boo (Kiel) spendet an eine Schule in Ghana. YT Industries (Forchheim) unterstützt MTB-Projekte.
Die My Boo-Geschäftsführer Jonas Stolzke (links) und Maximilian Schay spenden die Diffferenz.
(Quelle: My Boo)
Die Mehrwertsteuersenkung tritt in Kraft: Vom 1. Juli bis 31. Dezember bezahlen die Bürger einige Prozentpunkte weniger Mehrwertsteuer, 16 anstatt 19 Prozent. Die Maßnahme der Bundesregierung soll die Kaufkraft der Verbraucher stärken und den Umsatz ankurbeln. Die MSA GmbH aus Weiden gibt den Steuervorteil direkt an die Kunden weiter: Die unverbindliche Brutto-Preisempfehlung bei den Mountainbikes und Pedelecs von Bionicon und Trenoli wird entsprechend gesenkt, der Kunde profitiert also ein halbes Jahr lang von reduzierten Preisen bei diesen MSA Marken. Dabei bleibt die Marge für die Fachhandelspartner gleich, da sich die Netto-Preisempfehlung nicht ändert. „Für uns ist es selbstverständlich, dass wir den Steuervorteil in Form von günstigeren Preisen eins zu eins an unsere Kunden weitergeben“, sagt Gerald Federl, Geschäftsführer der MSA GmbH. 
My Boo spendet Differenz an Schule in Ghana
Der Kieler Bambusfahrradhersteller My Boo spendet die Differenz an eine Schule im Produktionsstandort in Ghana. „Wir haben lange überlegt, wie wir mit der Mehrwertsteuersenkung umgehen sollen und uns am Ende dafür entschieden, unter dem Motto ,Mehr Bildung‘ die Differenz der Senkung eins zu eins als Spende an unsere Schule in Ghana weiterzugeben“, erklärt der Geschäftsführer Maximilian Schay.
YT gibt Mehrwertsteuerersparnis an MTB-Projekte weiter
Der Mountainbike-Hersteller YT Industries (Forchheim) hat sich dazu entschlossen den Differenzbetrag von drei Prozent jedes in Deutschland verkauften Fahrrads an ausgewählte Mountainbike-Projekte zu spenden, die sich ab heute bewerben können. Grund sei der unverhältnismäßig hohe Aufwand für die nur wenige Monate gültige Umstellung. 
YT wird bis Ende Juli 2020 Bewerbungen von eingetragenen Vereinen und Institutionen annehmen, die sich für das Mountainbiken engagieren, etwa mit Trailbau-Initiativen oder Jugendabeit. Bis Ende November sollen unterschiedliche Projekte ausgewählt werden, die dann bis Ende des Jahres bekanntgegeben und unterstützt werden.  
„Wir denken, dass die ausgewählten Projekte mit der Unterstützung viel mehr für die Entwicklung des Mountainbikesports und der Mountainbike-Community in Deutschland tun können, als es die Begünstigung einzelner Personen durch die Senkung des Kaufpreises um drei Prozent ermöglichen würde. Wir hoffen, dass die Bike Community das ähnlich sieht und, dass wir die ausgewählten Projekte nicht nur monetär unterstützen können, sondern dass sie in diesem Zusammenhang auch eine größere Aufmerksamkeit für ihren Auftrag und ihre Ziele erfahren werden“, so der YT-Geschäftsführer Markus Flossmann.



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