Lieferung per Lastenrad
23.04.2024, 10:35 Uhr
Onomotion kooperiert mit Mercedes-Benz Vans
Onomotion, ein Hersteller von Elektro-Lastenrädern aus Berlin, und Mercedes-Benz Vans wollen mit intelligenter Verknüpfung von Cargobike und E-Sprinter die Effizienz der letzten Meile auf ein neues Niveau heben.
Mercedes-Benz Group
(Quelle: Projekt-Team (von links nach rechts): Ralph Wagenknecht (Mercedes-Benz Vans), Philipp Kahle (Onomotion), Matthias Nikolaus (Gerd Bär GmbH), Onno Wilken (Mercedes-Benz Vans), Steffen Nees (Mercedes-Benz Vans), Filip Gubala (Mercedes-Benz Vans))
Onomotion (Berlin) und Mercedes-Benz Vans haben in Kooperation den Technologieträger Sustaineer auf Basis des Mercedes-Benz E-Sprinter weiterentwickelt. Mit der Kooperation zwischen Sustaineer und dem E-Cargobike „Ono“ präsentieren Mercedes‑Benz Vans und Onomotion ein effizientes Logistikkonzept für die lokal CO2-emissionsfreie Zustellung auf der letzten Meile. Der mit dieser Technologie ausgestattete Sustaineer funktioniert als mobiles Mikro-Hub, indem er vorkommissionierte Container von Onomotion mobil an Ono-E-Cargobikes übergibt und auswechselt. Durch die blitzschnelle Entladung und Aufnahme der Container können sowohl die vollelektrischen Vans als auch die E-Cargobikes die Waren parallel ausliefern. Dies verkürzt die Lieferzeiten erheblich und trägt gleichzeitig zur Reduzierung der lokalen CO2-Emissionen im Pakettransport bei.
Mobiles Treffen optimiert die Zustellung
Das Logistikkonzept nutzt die jeweiligen Eigenschaften beider Elektrofahrzeuge, um die Effizienz zu maximieren. Im Logistikzentrum wird der E-Sprinter für die Auslieferungsroute mit großen oder schweren Paketen und mit dem Container für das Cargobike beladen. Die Container von Onomotion bieten mit einem Ladevolumen von zwei Kubikmetern und einer Nutzlast von bis zu 200 Kilogramm eine Lösung für große Paketmengen. Diese werden mithilfe des integrierten hydraulischen Hebearms des Fahrzeugs in den Sustaineeer geladen. Durch die Kombination von Cargobike und E-Sprinter können parallel Pakete unterschiedlicher Paketstrukturen zugestellt werden, ohne dass Zeit verloren geht.
Während der Fahrt hält der E-Sprinter an ausgewählten Standorten an, um den Container an das Ono E-Lastenrad zu übergeben. Dank eines schnellen Umladevorgangs, bei dem der Container einfach auf die Rückseite des Fahrrads gerollt und angekoppelt wird, entfällt das zeitaufwändige Umladen einzelner Pakete im Zustellprozess. Das E-Cargobike transportiert die Pakete daraufhin zügig und effizient zu den Empfängern. Der E-Sprinter liefert parallel größere Pakete eigenständig aus oder nimmt Retouren entgegen.
Philipp Kahle, Co-CEO und Mitgründer von Onomotion leitete dieses Projekt seitens Onomotion: „Die Partnerschaft mit Mercedes-Benz Vans markiert einen bedeutenden Fortschritt bei der Bewältigung einer der größten Herausforderungen der Logistikbranche: die Reduzierung von Emissionen bei gleichzeitig effizienter Paketzustellung. Konzepte wie dieses, die auf verschiedene Fahrzeugformfaktoren setzen und sich gegenseitig ergänzen, weisen den Weg für die Zukunft der Paketzustellung.“
Serienproduktion möglich
Alle im Sustaineer integrierten technologischen Lösungen und Konzepte sind darauf ausgerichtet, potenziell für den Einsatz in zukünftigen Mercedes-Benz Transportern in Serie produziert zu werden. Dazu zählen unter anderem ein Solarpanel auf dem Dach, Bauteile aus recycelten Materialien sowie ein Mobilisationssitz für den Fahrer. Die neueste Version des Sustaineer beinhaltet zusätzlich eine körpernahe Heizung und eine zonale Klimatisierung , die Energie einsparen und gleichzeitig den Komfort in der Fahrerkabine verbessern, sowie einen im Frontmodul integrierten Feinstaubfilter zur Reduzierung von Feinstaubemissionen.
Einsparpotenzial für Lieferdienste
Neben den Umweltvorteilen habe sich gezeigt, dass gemischte Flotten aus E-Lastenrädern und E-Transportern das Potenzial haben, die Betriebskosten für große Kurier-, Express- und Paketdienstleister (KEP) erheblich zu senken. Laut einer aktuellen Studie von EIT Inno-Energy, einer von Onomotions Investoren, könnten große Logistikunternehmen durch den kombinierten Einsatz von E-Lastenrädern und E-Transportern bereits heute bis zu 156 Millionen Euro und bis 2030 bis zu 554 Millionen Euro an Kosten einsparen, im Vergleich zu einer reinen Elektrotransporter-Flotte. Diese Einsparungen werden trotz zusätzlicher Ausgaben für Zustellpersonal und Mikro-Fulfillment-Zentren erzielt.
Standorte werden eingespart
Da der E-Sprinter als mobiler Mikro-Hub fungiert, entfällt die Notwendigkeit zusätzlicher City Hubs, die oft hohe Kosten beim Paketdienstleister verursachen. Außerdem reduziert dieses Modell die Anzahl der Anlieferstellen und verringert die Wartezeiten an der Bordsteinkante. Der Elektrotransporter kehrt zudem schneller zum Logistikzentrum zurück, was es den KEP-Dienstleistern ermöglicht, mehr Pakete pro Tag zuzustellen.