Umfrage von Bosch Ebike Systems zum Tag der Verkehrssicherheit 18.06.2021, 13:41 Uhr

Nur 20 Prozent der Elektroradfahrer fühlen sich sicher

Anlässlich des Verkehrssicherheitstags am 19. Juni stellt der Motorenhersteller Bosch Ebike Systems (Reutlingen) eine Umfrage zur Pedelec-Sicherheit vor. E-Bikes werden demnach häufiger im Alltag verwendet und sind so einem größeren Risiko im Verkehr ausgesetzt.
Sicherheit ist ein elementares Bedürfnis beim Radfahren. Der konsequente Ausbau des Radnetzes verbessert die Verkehrssicherheit von Radfahrern.
(Quelle: Bosch )
Nur etwa ein Fünftel der Befragten schätzt ihr individuelles Unfallrisiko auf dem Fahrrad oder auf dem Pedelec als gering ein. Die zuletzt deutlich steigende Nutzung von Elektrorädern im Alltag führte auch zu einem Anstieg von Unfällen. 
Die von Bosch in Europa und den USA durchgeführte Umfrage zeigt, dass Elektroradfahrer häufiger als Fahrradfahrer ohne Motor (50 Prozent) fahren und dabei größere Distanzen zurücklegen (60 Prozent). Vor allem für den Pendelverkehr oder für Erledigungen nimmt die Nutzung der Elektroräder zu (20 Prozent). Damit einhergehend zeigt die Befragung auch, dass Menschen mit E-Bikes witterungsunabhängiger unterwegs sind. Durch dieses unterschiedliche Nutzungsverhalten sind diese demnach stärker den Risikofaktoren im Straßenverkehr ausgesetzt. Ähnlich hatte im April auch der ZIV argumentiert.
Bosch fordert gesonderte Unfallstatistiken für Fahrräder mit und ohne Motor
Bosch fordert deshalb, dass das unterschiedliche Nutzungsverhalten von E-Bike- und Fahrradfahrern gesondert in der Unfallstatistik berücksichtigt wird. „Das Unfallrisiko auf einem konventionellen Fahrrad ist nicht per se niedriger als auf einem E-Bike. Um die Straßen für alle Verkehrsteilnehmer so sicher wie möglich umzugestalten, müssen Statistiken richtig eingeordnet und die Risiken analysiert werden,“ so Claus Fleischer, Geschäftsleiter von Bosch Ebike Systems.
Um die Sicherheit im Straßenverkehr speziell auf dem E-Bike, aber auch auf dem Fahrrad, zu verbessern, braucht es eine bessere Fahrradinfrastruktur – in der Stadt und auf dem Land. Die Niederlande zeigen, dass der konsequente Ausbau des Radnetzes die Sicherheitswahrnehmung erheblich verbessert: Dort schätzen 42 Prozent der Befragten ihr Unfallrisiko als gering ein. Das Unternehmen will sich für eine bessere Infrastruktur und ein stärkeres Sicherheitsbewusstsein einsetzen und stellt deshalb verschiedene technische Lösungen vor. So bietet Bosch seit 2018 ein Antiblockiersystem für Pedelecs, das beispielsweise auf Gefahrensituationen wie bei nasser Fahrbahn greift.
Neben der Technik spielt das Sicherheitsbewusstsein aller Verkehrsteilnehmer eine wichtige Rolle – auf dem Rad, im Auto oder zu Fuß. Für Radfahrer bedeute das, sicherheitsbewusst und rücksichtsvoll zu fahren und auf eine sichere Ausrüstung zu achten. Sie sollten sich laut Bosch mit der Funktions- und Bremsweise eines Elektrorads vertraut machen und gegebenenfalls eines der zahlreichen Angebote für Fahrsicherheitstrainings wahrnehmen. Und natürlich sollte bei keiner Fahrt der Helm fehlen. 
Für die Umfrage wurden im Zeitraum Juni bis Juli 2020 insgesamt 3026 Teilnehmer aus sechs Ländern befragt: Deutschland, Schweiz, Niederlande, Frankreich, Großbritannien und den USA. Das Durchschnittsalter der befragten Personen liegt bei 44 Jahren, 49,6 Prozent der Umfrageteilnehmer sind weiblich.



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