Reparaturstudie von Wertgarantie
13.07.2021, 16:28 Uhr
E-Biker bevorzugen die Fachwerkstatt und werden jünger
Der Versicherer Wertgarantie (Hannover) zeigt in einer Studie, dass 2020 die Schadenfälle an Elektrorädern leicht zunahmen. Außerdem bewerteten Nutzer die Zuverlässigkeit von Motoren, Akkus und Displays und gaben an, welche Fahrradmarken sie wieder kaufen würden.
Der Versicherer Wertgarantie hat in Zusammenarbeit mit Statista eine repräsentative E-Bike-Reparatur-Studie veröffentlicht, in der 2.098 E-Bike-Fahrer ab 18 Jahren befragt wurden. Die meisten Schäden am E-Bike sind mit 22,2 Prozent auf technische Defekte zurückzuführen – ein leichter Anstieg zu 2019 (20,5 Prozent). Diese Defekte werden weiterhin zu einem großen Teil durch Akkus (43,8 Prozent) und Motoren (38,2 Prozent) verursacht. Zuverlässigster Motor war der Yamaha „Pwseries ST“, gefolgt vom Giant „Syncdrive Sport“ und dem Bosch „Performance Line“. Die zuverlässigsten Akkus waren der Panasonic „SF-06-S“, der Giant „Energy Pak 500“ und der Yamaha „Lithium Ionen“. Die robustesten Displays waren das Bosch „Kiox“, das Bosch „Intuvia“ und das Shimano „SC-E6100“. Die höchste Wiederkaufswahrscheinlichkeit weist die Studie für die E-Bike-Hersteller Riese & Müller aus, gefolgt von Stevens und KTM. Auch in der Gesamtnote hatten Fachhandelsmarken die Nase vorn: Raleigh und Flyer vor Kalkhoff, Pegasus und Stevens.
Mehr Reparaturen in Fahrradwerkstätten
Die Studie beleuchtet ebenfalls das Reparaturverhalten. Der Trend zur Eigenreparatur hält an: Fast die Hälfte aller E-Bike-Fahrer setzt einzelne Komponenten selbst instand, sofern dies ohne professionelle Unterstützung möglich ist. Die Bereitschaft zur Komplettreparatur in Eigenregie hingegen sank im Vergleich zum Vorjahr deutlich auf nur noch 17,0 Prozent (2020: 23,1 Prozent). Stattdessen wird häufiger auf professionelle Dienste von Fahrradwerkstätten zurückgegriffen (37,2 Prozent, also 2,5 Prozent mehr als noch 2020). „Diese Tatsache ist durchaus positiv zu bewerten, da so die Gefahr unsachgemäßer Eigenreparaturen und daraus folgender sicherheitstechnischer Beeinträchtigungen verringert wird“, sagt Marco Brandt, Bereichsleiter Digital Business bei Wertgarantie. Am reparaturfreudigsten zeigten sich Männer aller Altersgruppen, aber auch Frauen unter 30 Jahren.
E-Bikes sind eine beliebte Freizeitbeschäftigung
Über die Hälfte der Befragten gab an, ihr E-Bike mehrmals in der Woche zu nutzen. Täglich fahren nur 20,6 Prozent (2020: 25,2 Prozent). Die durchschnittliche Gesamtkilometerleistung stieg dagegen deutlich. Am häufigsten, mit 81,1 Prozent, wurde das E-Bike als Freizeitbeschäftigung genutzt. „Dies lässt auch die hohe Zahl an gefahrenen Kilometern erklären. Über 30 Prozent der Befragten fahren mittlerweile jährlich bis zu 1000, ein gutes Viertel sogar über 2000 Kilometer“, erläutert Marco Brandt.
Elektroradfahrer werden deutlich jünger
Bei der Strukturierung nach Altersgruppen ist eine deutliche Verjüngung erkennbar. Besonders die Gruppe bis 29 Jahre wuchs stark, und zwar von 15,9 Prozent aller Befragten auf 21,6 Prozent. Fast die Hälfte der Befragten ist unter 40 Jahre alt.
Weitere Erkenntnisse zur Robustheit und Reparaturfreundlichkeit von E-Bike-Modellen bekannter Hersteller sowie der E-Bike-Reparatur-Index sind in der aktuellen E-Bike-Reparatur-Studie 2021 von Wertgarantie zu finden.