DVR-Studie zur Dooring-Kampagne
10.09.2019, 10:50 Uhr
16 Prozent der Autofahrer achten beim Aussteigen nicht auf Radfahrer
Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat hat die Ergebnisse einer Umfrage zu seiner Kampagne „Kopf drehen. Rad Fahrende sehen!“ veröffentlicht. 16 Prozent der Autofahrer achten beim Aussteigen nicht auf Radfahrer.
Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage prüfen 16 der befragten Autofahrer beim Aussteigen nicht, ob sich Radfahrer von hinten nähern. Sieben Prozent nutzen selten oder nie die Spiegel, um keine Radfahrer zu übersehen. Gefährliche Zusammenstöße von Radfahrern mit Fahrzeugtüren, sogenannte Dooring-Unfälle, sind damit programmiert. Die Forsa-Umfrage im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zeigt eine mangelnde Voraussicht beim Öffnen der Tür und Aussteigen aus dem Fahrzeug. Sie wurde im Rahmen der Kampagne „Kopf drehen, Rad Fahrende sehen!“ (SAZbike berichtete) durchgeführt.
Nicht alle Autofahrer kennen ihre Sorgfaltspflicht beim Aussteigen
Laut der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO, Paragraph 14, Absatz 1), müssen sich alle beim Ein- und Aussteigen aus dem Auto vergewissern, dass sie keine anderen am Verkehr Teilnehmenden gefährden. Lediglich 88 Prozent der befragten Autofahrer sei dies jedoch bekannt. Fahrer und Mitfahrer von Autos müssen vor dem Aussteigen das rückwärtige Umfeld überprüfen. Dazu wenden Sie nach Empfehlung des DVR am besten den so genannten „holländischen Griff“ an. „Dabei öffnen alle, die auf der Fahrerseite im Fahrzeug sitzen, die Tür mit der rechten Hand, und alle, die auf der Beifahrerseite sitzen, nutzen dafür die linke Hand“, erklärt DVR-Präsident Prof. Dr. Walter Eichendorf. Auf diese Weise dreht sich automatisch der Oberkörper und erleichtert so den Schulterblick. Die Tür sollte erst dann geöffnet werden, wenn keine Radfahrer in Sicht sind.