Sicherheit auf der Straße 11.02.2025, 12:14 Uhr

Studie zeigt massive Gefahrenpotenziale für Radfahrende im DACH-Raum auf

Ein länderübergreifendes Forschungsprojekt hat in Deutschland, Österreich und der Schweiz untersucht, mit welchen Mitteln das Radfahren unter beengten Platzverhältnissen sicherer gemacht werden kann.
Der Openbike-Sensor am Velo misst den Seitenabstand.
(Quelle: Salzburg Research)
Ein besonderer Fokus des Forschungsprojekts Radbest lag dabei auf dem Überholabstand von Motorfahrzeugen gegenüber Radfahrern. Während Deutschland und Österreich einen Mindestabstand von 1,5 Metern beim Überholen von Velos auf der Straße vorschreiben, gibt es in der Schweiz keine solche Regel.
Im Rahmen des Projekts wurden mehr als 7000 Überholvorgänge ausgewertet. Zum Einsatz kamen dabei spezielle Räder, die mit mehreren Sensoren zur Messung der Überholabstände ausgerüstet sind. Die Resultate belegen eine breite Streuung des Überholabstands, wobei der in Deutschland und Österreich vorgeschriebene Abstand in der Schweiz deutlich unterschritten wird. Allerdings zeigen die Messungen, dass Biker trotz anderslautender Vorschrift im Mittel in allen drei Ländern mit zu wenig Seitenabstand überholt werden.

„Radfahren erfordert Mut“

Als Folge davon wird das Velofahren im Straßenverkehr als unsicher empfunden. Dieser Umstand hindert viele Menschen daran, sich für das Velo als Verkehrsmittel zu entscheiden. Dass das Radfahren von vielen Personen als gefährlich interpretiert wird, illustrieren zudem die Ergebnisse der Radbest-Befragung auf den Teststrecken. Die Aussage „Radfahren im Straßenverkehr erfordert Mut“ wurde in der Schweiz deutlich stärker befürwortet als in Deutschland oder Österreich.
Wie also kann der Veloverkehr sicherer gemacht werden? „Für Radfahren bei beengten Verhältnissen gibt es keine optimale Lösung“, schreiben die Radbest-Autorinnen und -Autoren. Vielmehr gelte es, die bestmögliche Lösung abseits der Wunschlösungen zu finden. Wo der Raum eng und beschränkt ist, empfiehlt die Studie die Umsetzung von schmalen Kernfahrbahnen mit breiten Radstreifen auf beiden Seiten. In den Untersuchungen hätten Kernfahrbahnen – Straßen mit beidseitigen Radstreifen jedoch ohne Leitlinie in der Mitte – zu „signifikant höheren Überholabständen“ geführt. Als zusätzliche Maßnahme wird die Signalisation solcher Strecken mit Tempo 30 empfohlen.



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