Fahrrad-Monitor 2021 08.12.2021, 14:51 Uhr

16 Millionen Deutsche erwägen Fahrrad- oder E-Bike-Kauf

Die Ergebnisse des Fahrrad-Monitors 2021 des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) liegen vor. Sie zeigen: Es gibt weiterhin viele Forderungen an die Politik, das Interesse am Fahrrad bleibt hoch und die empfundene Sicherheit nimmt zu.
Das Fahrrad steht bei den Deutschen weiter hoch im Kurs.
(Quelle: Shutterstock/Jomic)
So wollen in Zukunft 41 Prozent der Menschen im Alter zwischen 14 und 69 Jahren häufiger Rad fahren. Bei den Jüngeren (14 bis 29 Jahre) ist der Wunsch nach einer häufigeren Fahrrad-/Pedelec-Nutzung mit 49 Prozent am stärksten ausgeprägt. Die größte Bereitschaft zur häufigeren Nutzung von emissionsarmen oder emissionsfreien Verkehrsmitteln findet sich in den Großstädten.

Forderungen an die Politik für besseren Radverkehr

Auch die Top-Forderungen an die Politik wurden erhoben. Am häufigsten forderten die Radfahrenden diese Maßnahmen von den politisch Verantwortlichen:
  • Mehr Radwege bauen (57 Prozent)
  • Bessere Trennung der Radfahrenden von Autofahrern (53 Prozent) und Fußgängern (45 Prozent)
  • Mehr Schutz- und Radfahrstreifen einrichten (43 Prozent)
  • Sichere Fahrrad-Abstellanlagen (41 Prozent)
  • Mehr Fahrradstraßen einrichten (39 Prozent)
Auch das Sicherheitsgefühl beim Radfahren steigt, hat aber nach wie vor Luft nach oben: 63 Prozent der Radfahrenden geben an, dass sie sich sehr oder eher sicher fühlen. 2019 waren es noch 56 Prozent, 2017 gaben dies 53 Prozent der Radfahrenden an. Ein Unsicherheitsfaktor sind noch zu wenig separate Radwege. Diese werden schon länger von mehreren Fahrradverbänden gefordert.
Immerhin 45 Prozent aller befragten Radfahrenden tragen inzwischen immer beziehungsweise meistens einen Fahrradhelm. Das ist ein deutlicher Zuwachs gegenüber den Vorjahren (2019: 30 Prozent, 2017: 31 Prozent). Am stärksten ist der Anstieg in den Gruppen der 60- bis 69-jährigen (plus 16 Prozentpunkte auf 48 Prozent), der 20- bis 29-jährigen (plus 13 Prozentpunkte auf 44 Prozent) und der 14- bis 19-jährigen (plus 10 Prozentpunkte auf 37 Prozent). Gründe hierfür könnten Aufklärungskampagnen, die steigende Zahl an E-Bike-Nutzern und die höhere Ausgabebereitschaft fürs Fahrrad und Zubehör sein.

Interesse an Fahrrad und E-Bike weiterhin hoch

Rund 16 Millionen Menschen in Deutschland denken über einen Fahrradkauf nach. Dabei nimmt ihre Ausgabebereitschaft im Durchschnitt auf knapp über 1.000 Euro zu. 2019 lag diese noch bei 685 Euro. Besonders beliebt sind Pedelecs und Mountainbikes. Derzeit könnten zudem rund vier Prozent der Bevölkerung bei ihrem Fahrradkauf vom einem Dienstradleasing-Modell Gebrauch machen.
„Für immer mehr Menschen ist das Fahrrad das Verkehrsmittel der Wahl und das nicht nur während der Pandemie. Wir setzen verstärkt auf den Radverkehr mit seiner Innovationskraft, mit seinen positiven Effekten auf die Umwelt, die Lebensqualität in den Städten und auf dem Land“, sagt der scheidende Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer. Die in der vergangenen Legislaturperiode ergriffenen Maßnahmen hätten seiner Ansicht nach den Radverkehr gestärkt.

Über den „Fahrrad-Monitor“

Der „Fahrrad-Monitor 2021“ ist eine repräsentative Umfrage, die zum achten Mal vom Sinus-Institut im Rahmen der Radverkehrsförderung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) durchgeführt wurde. Sie erhebt im Abstand von rund zwei Jahren das subjektive Stimmungsbild der Radfahrenden in Deutschland. Für den Fahrrad-Monitor 2021 wurden von Mitte Mai bis Mitte Juni 2021 insgesamt 3.107 Bürgerinnen und Bürger zwischen 14 und 69 Jahren zu ihrem Mobilitätsverhalten und zu ihren Präferenzen online befragt. Der Monitor ist repräsentativ nach Geschlecht, Alter, Bildung und Ortsgrößenklassen. Der Fahrrad-Monitor wird im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans vom BMVI gefördert. Die gesamten Ergebnisse sowie einen Überblick über die Maßnahmen des BMVI zur Förderung des Radverkehrs sowie den NRVP 3.0. finden Sie über diesen Link.



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