Bundeshauptversammlung
14.11.2022, 09:53 Uhr
ADFC-Appell an Minister Wissing: „StVG-Reform nicht weiter verschleppen!“
Am Wochenende tagte die ADFC-Bundeshauptversammlung in Bremen. Die rund 140 Delegierten richteten einen dringenden Appell an Bundesverkehrsminister Wissing, das Straßenverkehrsgesetz unverzüglich zu modernisieren.
Zugleich bestätigte die Hauptversammlung mit überragender Mehrheit die Ziele des ADFC-Bundesvorstands und seiner Vorsitzenden Rebecca Peters und verabschiedete eine ambitionierte Zukunftsstrategie für den weltgrößten Fahrradclub.
ADFC-Bundesvorsitzende Rebecca Peters sagt: „Der ADFC will, dass Deutschland bis 2030 ein attraktives Fahrradland wird, so wie es im Nationalen Radverkehrsplan steht. Davon ist die Realität auf den Straßen aber weit entfernt – und es gibt immense Beharrungskräfte zugunsten des autodominierten Verkehrssystems, nicht zuletzt im Bundesverkehrsministerium. Deshalb muss der ADFC politisch noch wirksamer werden und kräftig weiterwachsen. Ich freue mich sehr, dass wir mit der ADFC-Zukunftsstrategie hierfür eine starke Grundlage verabschiedet haben. Wir werden größer und diverser werden, starke Bündnisse schmieden und im ganzen Land als Stimme für das Fahrradfahren deutlich hörbar sein. Wir werden sowohl den Alltagsradverkehr als auch den Radtourismus stärken – und erste Adresse bei der Verbraucherberatung in Sachen Fahrrad sein. Wir schaffen mit der ADFC-Akademie eine zentrale Lernplattform für unsere Engagierten. Wir vernetzen uns im ADFC Business Club mit der Fahrradwirtschaft und zertifizieren immer mehr Unternehmen und Behörden als ‚Fahrradfreundliche Arbeitgeber‘. Das alles tun wir nicht zum Selbstzweck, sondern für eine bessere Zukunft in den Städten und auf dem Land. Deutschland kann sich die stiefmütterliche Behandlung des Radverkehrs nicht mehr leisten. Nur wenn es gelingt, klimafreundliche und gesunde Mobilität für alle zu organisieren, hat unser Verkehrssystem eine Zukunft.“
Bessere Vernetzung von Rad und Bahn gefordert
Die ADFC-Delegierten verabschiedeten außerdem mehrere Forderungen zur besseren Vernetzung von Rad und Bahn. Dazu gehört die grundsätzlich kostenfreie Mitnahme von Fahrrädern in Nahverkehrszügen, der Ausbau der Fahrradmitnahmekapazitäten, die erleichterte Buchung von Fahrradkarten im Fernverkehr, der Ausbau von Fahrradparkhäusern an Bahnhöfen sowie die Schaffung von Fahrradverleihsystemen in allen Pendlerstädten. Peters: „Damit die Menschen gern und häufig das Auto stehen lassen, darf die klimafreundliche Rad-Bahn-Kombination nicht teuer, kompliziert und abschreckend sein. Das Angebot für Fahrradpendler und Fahrradreisende muss deutlich besser und komfortabler werden.“