Reform StVG im Bundesrat gescheitert 27.11.2023, 08:16 Uhr

ADFC befürchtet Stillstand beim Ausbau der Radwegenetze

Die Reform des Straßenverkehrsgesetzes ist am Freitag im Bundesrat gescheitert. Der Fahrradclub ADFC befürchtet den Stillstand beim Ausbau der Radwegenetze im ganzen Land.
Frank Masurat
(Quelle: ADFC / Deckbar)
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) fordert Bund und Länder auf, im Vermittlungsausschuss zügig eine Einigung zu finden, die die Verkehrswende in den Kommunen nicht weiter blockiert. Der ADFC-Bundesvorsitzende Frank Masurat sagt: „Es ist unfassbar: Sowohl das Bundesverkehrsministerium als auch der Verkehrsausschuss im Bundesrat haben sich klar dafür ausgesprochen, dass der Radverkehr mehr Platz braucht – und um Zustimmung für die Reform des Straßenverkehrsgesetzes geworben. Trotzdem haben neun Bundesländer der dringend notwendigen Reform in letzter Minute die Zustimmung verweigert. Dieses Verhalten der Bundesländer ist rückständig und unverantwortlich. Es gefährdet die Sicherheit des Radverkehrs, es gefährdet den zügigen Ausbau der Radwegenetze, es gefährdet die Schaffung klimaresilienter Kommunen. Bund und Länder müssen jetzt im Vermittlungsausschuss schnell eine Lösung finden, wie die Reform noch umgesetzt werden kann – wie im Koalitionsvertrag vorgesehen.“

Straßenverkehrsgesetz fördert Autoverkehr

Das aus der Kaiserzeit stammende Straßenverkehrsgesetz fördert die Sicherheit und Leichtigkeit des Autoverkehrs und führt in der Praxis dazu, dass geschützte Radfahrstreifen, Fahrradstraßen oder großflächiges Tempo 30 außerhalb von Wohnquartieren von Kommunen oftmals nicht umgesetzt werden können. Deshalb drängen der ADFC und die Kommunen seit Langem auf die Reform des Gesetzes. Die Bundesregierung hat die Reform des StVG im Koalitionsvertrag festgeschrieben, Bundesverkehrsminister Wissing (FDP) hat den Gesetzesvorschlag gemacht, den auch der ADFC unterstützt. Der Gesetzesvorschlag droht nun durch die Verweigerung von neun Bundesländern zu scheitern.



Das könnte Sie auch interessieren