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14.02.2024, 09:45 Uhr
Gedenkstätte für getöteten Radaktivisten verwüstet
Am 30. Januar wurde der als „Natenom“ bekannte Fahrradaktivist Andreas Mandalka bei einem Verkehrsunfall getötet. An der Unfallstelle wurde ein Ghostbike aufgestellt und eine Gedenkstätte errichtet. Diese wurde nun verwüstet.
Die verwüstete Gedenkstätte am Unfallort an der L574
(Quelle: ADFC Pforzheim-Enzkreis/Critical Mass Pforzheim)
Der ADFC Kreisverband Pforzheim teilte mit, dass das am Unfallort aufgestellte Fahrrad umgeworfen und Kränze, Grablichter sowie Erinnerungsstücke zerstört wurden. Die Polizei bestätigte den Vorfall gegenüber dem Südwestrundfunk (SWR) und hat nun Ermittlungen in dem Fall aufgenommen.
„Wir können einfach nicht begreifen, dass jemand so etwas tun kann. Ein Mensch ist gestorben – und andere Menschen treten sein Andenken im wahrsten Sinne des Wortes mit Füßen“, erklärte Marthe Soncourt von der Radverkehrsinitiative Critical Mass Pforzheim. „Wir sind zutiefst erschüttert“, sagte dazu Martin Mäschke vom örtlichen Fahrradclub ADFC. „Selbst im Tod schlägt Andreas noch Hass entgegen von – wir können es nur vermuten – gewaltbereiten Autofahrern. Wir haben Anzeige bei der Polizei Pforzheim erstattet und werden das Ghostbike nun wieder herrichten.“
Nach dem Tod von Andreas Mandalka hatte ein breites Bündnis von Fahrradverbänden zu einer Demonstration aufgerufen. Die zentralen Forderungen: Besserer Schutz von Fahrradfahrenden und Fußgängern im Straßenverkehr durch baulich getrennte Radwege, verstärkte Kontrollen von Überholabständen, eine konsequente Ahndung von Verkehrsverstößen sowie flächendeckende Tempolimits sowie das Ziel der Vision Zero im Straßenverkehr.