Dreijährige Studie
19.04.2023, 12:03 Uhr
Radtourismus ist in Mecklenburg-Vorpommern wichtiger Wirtschaftsfaktor
Das Land Mecklenburg-Vorpommern zählt zwei Millionen Radgäste pro Jahr. Der Gesamtbruttoumsatz beträgt 1,11 Milliarden Euro durch den Radtourismus im weiteren Sinne. Das meldet der ADFC.
Der Landestourismusverband Mecklenburg-Vorpommern (TMV) hat die Ergebnisse einer dreijährigen Untersuchung zu den wirtschaftlichen Effekten des Radtourismus vorgestellt. Ausgewertet wurden die Daten von 116 Zählstellen, die von 2020 bis 2022 insgesamt fast sechs Millionen Radfahrende zählten, sowie Umfrageergebnisse von 9.000 Radurlaubern und -urlauberinnen.
Radtourismus hat starken Einfluss auf die Wirtschaft
Die Untersuchung zeigt, dass durch den „Radtourismus im engeren Sinne“ – gemeint ist, dass hier Radfahren der Hauptanlass der Reise ist – ein jährlicher Bruttoumsatz von 705,2 Millionen Euro generiert wird.
Wird die Berechnung um den „Radtourismus im weiteren Sinne“ – es liegt ein anderes Hauptmotiv für die Reise vor, aber es wird auch Rad gefahren – ergänzt, kommt in Mecklenburg-Vorpommern ein jährlicher Gesamtbruttoumsatz von 1,11 Milliarden Euro heraus.
Mehr als zwei Millionen Radgäste
Insbesondere im Corona-Jahr 2020 zählte das Land 2,11 Millionen Gäste im Radtourismus. 2022 waren es 1,94 Millionen Radgäste, die im Durchschnitt länger bleiben und während ihres Urlaubs mehr ausgeben als andere Gäste. Aber auch Tagesgäste halten sich viel in Mecklenburg-Vorpommern auf. Hier bestehe das Potenzial, sie zu Urlaubsgästen zu machen, so die Studie.
Verschiedene Ansprüche der Radurlauber
Die sogenannten Regioradler und -radlerinnen erkunden von einem Standortquartier aus die Region und haben einen großen Anteil an den Radgästen. Sie nutzen häufiger Elektro- und Leihräder als andere Gäste und benötigen eine entsprechende Verleih- und Ladeinfrastruktur. Sie nutzen vor allen die Rad-Hotspots an Küste und Seenplatte und die Radfernwege, abseits der Hotspots ist der Anteil der so genannten Radwanderer und Radwanderinnen höher. Die Qualität der befahrenen Routen wird überwiegend als gut wahrgenommen, dennoch können Qualität der Wege und der Beschilderung der Routen verbessert werden.
Investitionen lohnen sich
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass sich Investitionen in den Radtourismus lohnen und viele Einkommen sichern, denn 25.777 Menschen beziehen ein durchschnittliches Primäreinkommen durch den Radtourismus in Mecklenburg-Vorpommern.