Radreiseanalyse 2019
08.03.2019, 10:01 Uhr
ADFC: Radtourismus wächst wieder zweistellig
2018 waren 27 Prozent mehr Radtouristen unterwegs als 2017. Das zeigt die ADFC-Travelbike-Radreiseanalyse 2019, die der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) auf der Tourismusmesse ITB Berlin vorgestellt hat.
Seit Jahren wachse der Radtourismus, so der ADFC: 2016 waren 5,2 Millionen Radreisende unterwegs. Während im Schlechtwetterjahr 2017 erstmals die Zahl der Radurlauber gesunken sei, stieg sie im letzten Jahr wieder deutlich an. Dabei ist Deutschland als Ziel der absolute Liebling: 70 Prozent der für 2019 geplanten Radurlaube sollen im Inland stattfinden. Die meisten Radurlauber – 88 Prozent – planen nach Angaben des ADFC ihre Touren selbst. Bei der Planung werde das Internet immer wichtiger, Karten, Empfehlungen, Reiseführer bleiben aber weiter relevant. Auch 2018 setzt sich der Trend zum Elektrofahrrad fort. Rund ein Viertel der Radurlauber fahre mit Elektrorädern, 2017 waren es 18 Prozent.
Außerdem überholt der Weser-Radweg den Langzeit-Favoriten Elberadweg als beliebtester deutscher Radfernweg. ADFC-Tourismusexpertin Louise Böhler erklärte: „Dass der Weser-Radweg nun erstmals auf Platz eins der beliebtesten Radfernwege Deutschlands landet, ist kein Zufall. Die Betreiber haben viel in die Wegequalität investiert, den Streckenverlauf optimiert und ihr Produkt intensiv vermarktet. Radfahrende wollen auch im Urlaub auf gut ausgebauten, breiten Radwegen unterwegs sein. Sie wünschen sich sichere Infrastruktur, gute Beschilderung, leicht verfügbare Informationen über die Route und – nicht zuletzt – ein einmaliges Reiseerlebnis. All das bietet der Weser-Radweg.“
Fünf Neuzugänge in den Top 10
Auf Platz zwei und drei im Ranking der beliebtesten Radfernwege folgen der Elberadweg und der Ruhrtal-Radweg. Neu zogen der Bodensee-Radweg und der Bodensee-Königsee-Radweg in die Top 10 ein. Vier der ersten fünf Plätze sind als ADFC-Qualitätsradrouten ausgezeichnet. Als beliebteste Radregion wurde Bayern ausgezeichnet, gefolgt vom Münsterland. Neu eingestiegen sind das Weserbergland, das Elbtal und die Eifel. ADFC-Bundesvorstand Frank Hofmann erklärte: „Der Konkurrenzdruck für Radfernwege und Radregionen ist hoch: Urlauber bleiben dem Fahrrad treu, fahren aber selten drei Mal die gleiche Strecke hintereinander. Radtouristen wollen Neues erradeln! Deshalb müssen Betreiber im Marketing wirklich kreativ werden.“
38 neue ADFC-Sterne für Radfernwege
In diesem Jahr zeichnete der ADFC neun Radfernwege und drei Radreiseregionen als radtouristisch besonders wertvoll aus. Seenland Oder-Spree, Schlosspark im Allgäu und Chiemsee-Chiemgau wurden als ADFC-Radreiseregionen ausgezeichnet. Neu unter den ADFC-Qualitätsradrouten ist die Venn-Eifel-Mosel-Runde, alle anderen Routen und Regionen wurden erneut ausgezeichnet. Fünf Sterne erhielten die Schlossparkrunde im Allgäu, der Neusiedler See Radweg und der Drauradweg. Vier Sterne erhielten die Grenzgängerroute Teuto-Ems, der Ruhrtal-Radweg und der Iller-Radweg sowie die Via Claudia Augusta und Venn-Eifel-Mosel-Runde. Drei Sterne erhielt die Vechtetalroute.