ADFC-Statement zur Eurobike 29.08.2019, 09:04 Uhr

Schlechte Radwege hemmen Geschäftsmodelle rund ums Rad

Im Vorfeld der Eurobike kritisiert der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) den schleppenden Ausbau der Fahrradinfrastruktur und fordert stärkeres politisches Engagement der Fahradbranche.
Politiker besuchen Shimano-Stand auf der Eurobike. Von links: Paul-Lange-Chef Bernhard Lange, Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann, dessen Verkehrsminister Winfried Hermann und der Landtagsabgeordnete Martin Hahn
(Quelle: Messe Friedrichshafen)
Die unterdimensionierten oder ganz fehlenden Radwege und der Mangel an sicheren Fahrradparkplätzen würden das Wachstum der Zweirad-Branche begrenzen. Auch die Unternehmen müssen sich stärker für den Ausbau der Radinfrastruktur engagieren, fordert der ADFC.    
ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt: „Fahrräder im Abo, elektrisch unterstützte Lastenanhänger, Paketdienste auf dem Rad – es ist großartig, wie viele neue Konzepte es gibt, um die Städte von zu viel Auto- und LKW-Verkehr zu entlasten. Viele dieser Geschäftsideen stammen aus den Niederlanden. Dort gibt es das weltweit am besten ausgebaute Radwegenetz – und davon profitiert natürlich auch die Fahrradindustrie. Deutschland ist bei der Radinfrastruktur noch Entwicklungsland. Damit sich das ändert, brauchen wir auch eine politische Fahrradbranche!“ 
XL-Radwege statt Dauerstau
Bei optimal ausgebauter Rad-Infrastruktur könnte jede dritte Autofahrt und jeder vierte Lastentransport auf Räder verlagert werden, das sei aus Studien bekannt. Nötig dafür sind breite Radwege in durchgängigen Netzen und eine neue Aufteilung des Straßenraums. Stork: „Konkret bedeutet das, von je zwei Fahrbahnen eine für den Radverkehr abzusperren. Oder das Straßenparken einzudämmen und den frei gewordenen Platz für Radspuren zu nutzen. Ohne diesen Paradigmenwechsel in der Verkehrsplanung ist der Mobilitätswandel nicht möglich!“
Verkehrswende braucht starke Unterstützer
Weil im Autoland Deutschland dieser Paradigmenwechsel nur mit kräftiger gesellschaftlicher Unterstützung in Gang gesetzt werden könne, habe der ADFC eine Plattform für Befürworter der Verkehrswende mit dem Rad im Zentrum geschaffen. Auf der Webseite mehrplatzfuersrad.de können Privatpersonen ihre Unterstützung zeigen. Unternehmen können den ADFC Business Club unterstützen.



Das könnte Sie auch interessieren