Radwege und Flächenentsiegelung
02.05.2024, 10:39 Uhr
Berlin: Verkehrssenatorin tritt zurück, Changing Cities fordert Besserungen
Berlins Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) hat am Dienstag, 30. April ihren Rücktritt angekündigt, nachdem die Universität Rostock ihr den Doktortitel entzogen hat. Changing Cities nimmt dies zum Anlass für einen Appell an die Nachfolge.
Während Schreiners einjähriger Amtszeit hat Changing Cities immer wieder das Ausbremsen der Verkehrswende kritisiert – nach dem Radwegestopp ging das Blockieren, Verzögern, Verwässern und Verhindern von Radinfrastruktur und Verkehrsberuhigung trotz deutlicher Proteste weiter.
„Schade, dass Manja Schreiner nicht für ihre verfehlte Verkehrspolitik zurücktritt – denn dazu gab es Grund genug. Berlin braucht eine Verkehrspolitik, die die Veränderungen durch den Klimawandel ernst nimmt und ihnen etwas entgegen setzt: Entsiegelung von Flächen statt Ausbau von Straßen. Busspuren statt Parkspuren. Maßnahmen zur Kühlung des Stadtklimas statt noch mehr Asphalt. Ein Netz aus sicheren Radwegen in ganz Berlin als Angebot zum Umstieg vom Auto“, sagt Mara Hasenjürgen von Changing Cities.
Schreiners Nachfolge darf keine Kopie werden
Schreiners Nachfolge müsse ihrer Verantwortung für diese Stadt gerecht werden. Dafür brauche es Alternativen zum Auto, z. B. eine verbesserte Infrastruktur für den ÖPNV: „Das sollte insbesondere diejenigen überzeugen, die täglich Auto fahren. Denn ohne gute Alternativen zum Auto wird es in Berlin keinen flüssigen Verkehr geben. Man stelle sich nur den Stau vor, wenn alle Radfahrenden für einen Tag aufs Auto umsteigen würden. Die Verkehrswende ist für alle gut –– auch für Autofahrer“, so Katharina Schlüter, Geschäftsführerin von Changing Cities.
Berlin habe eine Verkehrspolitik verdient, die tatsächlich zwischen den Klima- und Verkehrsbelangen abwäge und kluge Entscheidungen treffe, statt Verkehrsteilnehmende populistisch gegeneinander auszuspielen. So entstünde ein echtes Miteinander.