Vor-Corona-Niveau
01.08.2022, 12:17 Uhr
Zahl der Fahrraddiebstähle in Berlin nimmt wieder deutlich zu
Nachdem die Corona-Pandemie nahezu überall zu einem Rückgang der Fahrraddiebstähle geführt hat, liegt die Zahl in Berlin nun fast wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie.
Im ersten Halbjahr 2022 wurden demnach 12.490 Fahrräder gestohlen, im Vorjahreszeitraum waren es rund 9.640.Vor dem Ausbruch der Pandemie waren es 2019 in den ersten sechs Monaten knapp 12.890 Räder. Die Angaben gehen aus einer parlamentarischen Anfrage des Abgeordneten Vasili Franco (Grüne) hervor.
Unterschiede in den Vierteln
Besonders häufig waren Fahrraddiebe in diesem Jahr bislang im Bezirk Pankow (1.962 Fahrräder) unterwegs. Dicht dahinter folgt der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg mit 1.912 Diebstählen. In Mitte waren es im selben Zeitraum 1.857. Die Schadenssumme wurde für das vergangene Jahr mit 22 Millionen Euro beziffert. 2019 lag sie noch bei rund 20,5 Millionen Euro. Zahlen für das laufende Jahr liegen noch nicht vor. Der durchschnittliche Schaden für die einzelnen Fahrradbesitzer liegt den Angaben nach inzwischen bei 890 Euro.
Auch mit Blick darauf kritisiert der Grünen-Abgeordnete Franco die niedrige Aufklärungsquote der Polizei, die 2021 bei 4,6 Prozent lag: „Bisher ist es mehr oder weniger dem Zufall überlassen, ob ein Diebstahl aufgeklärt wird“. Ziel müsse eine flächendeckende Codierung der Räder sein, meinte Franco. Vor allem aber seien gezielte Kontrollen der Polizei an den Diebstahl-Hotspots nötig, etwa mit verdeckten Ermittlern. „Fahrraddiebe sind oft professionell. Darum müssen wir schauen, wie wir an sie rankommen und dabei auch die organisierte Kriminalität und deren Geschäftsmodelle genauer in den Blick nehmen“, erklärte der Grünen-Politiker.