Innenstädte in Gefahr 25.04.2024, 10:17 Uhr

Handelsverband warnt vor den Folgen von Ladenschließungen

Angesichts der besorgniserregenden Entwicklung im stationären Einzelhandel betont der Deutsche Handelsverband (HDE) die Gefahr, dass ganze Innenstädte zu „Geisterstädten“ werden könnten und appelliert an die Politik.
Fußgängerzone
(Quelle: HDE)
Aufgrund der alarmierenden Situation im Einzelhandel, geprägt von Ladenleerständen, Insolvenzen und einer nachlassenden Konsumbereitschaft, fordert der HDE ein Eingreifen seitens der Politik. Wenn der Einzelhandel gehe, stürzten ganze Innenstädte zusammen, erklärte HDE-Präsident von Preen gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Wenn die Menschen keinen Anreiz mehr hätten, Innenstädte zu besuchen, bestünde die Gefahr, dass Geisterstädte entstehen. Dies hätte massive Folgen für die Wirtschaft und das Lebensgefühl der Menschen. Der HDE fordert deshalb die Einberufung eines Innenstadtgipfels. Ein jährlicher Gipfel mit allen Beteiligten könne die Koordination verbessern. Die Politik sei hier in der Pflicht. Die Kernverantwortung für das Thema Innenstädte läge vor allem beim Bundesbauministerium, sagte von Preen.
Die Anzahl der Einzelhandelsgeschäfte verringerte sich seit 2015 um mehr als 60.000 Geschäfte auf insgesamt 311.000. Durch die neuerliche Insolvenz des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof verschärfte sich die Verunsicherung in der Branche zuletzt. Die neuen Eigentümer planen, mindestens 70 der 92 Filialen zu übernehmen. Einige Städte müssen jedoch mit einer Schließung der örtlichen Galeria-Filiale rechnen, was Auswirkungen auf das Umfeld und das Geschäft anderer Einzelhändler haben wird.

Innenstadt-Akademie und Gründeroffensive als Weg aus der Krise?

Um eine Plattform für den Wissenstransfer zu schaffen, plädiert der HDE auch für eine Innenstadt-Akademie. Ziel ist es, Städte zu vernetzen und erfolgreiche Initiativen vorzustellen, um Wege aus der Krise zu finden. Die Finanzierung ließe sich im Bundeshaushalt über einen eigenen Haushaltstitel verankern.
Außerdem sei laut HDE eine Gründeroffensive notwendig. Leerstände sollten auch als Chance verstanden werden und Menschen zur Eröffnung eines eigenen Geschäfts im Stadtzentrum ermutigen. Gründer sollten maximal 60 Monate bezuschusst werden, und Ansiedlungsmanager könnten Leerstände verzeichnen sowie neue Mieter organisieren.


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