Ifo-Beschäftigungsbarometer 28.11.2024, 07:54 Uhr

Neueinstellungen sinken und Kurzarbeit steigt

Laut Informationen des Instituts für Wirtschaftsforschung treten Unternehmen bei der Personalplanung auf die Bremse und beantragen mehr Kurzarbeit. Das Ifo-Beschäftigungsbarometer sank diesen November auf ein Vier-Jahres-Tief.
Deutsche Unternehmen begegnen der wirtschaftlichen Krise unter anderem mit Kurzarbeit.
(Quelle: Shutterstock/Steidi)
Das Barometer zeigt für den diesjährigen November 93,4 Punkte an – nach 93,6 Punkten im Oktober. So niedrig war es zuletzt 2020 während der Corona-Pandemie.
„Die Industrie versucht, der Krise mit einer Mischung aus Kurzarbeit und Arbeitsplatzabbau zu begegnen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. Insbesondere die Industrieunternehmen planen verstärkt, ihre Belegschaft zu verkleinern. Ähnliches gilt für den Handel, obwohl dort der Indikator leicht gestiegen ist. Die Dienstleister hatten über lange Zeit mehr Personal eingestellt – nun gehen sie eher von einer konstanten Entwicklung aus. Im Baugewerbe gibt es wenig Bewegung bei der Personalplanung.

Fast jedes fünfte Industrieunternehmen setzt auf Kurzarbeit

Gleichzeitig steigt die Kurzarbeit in der Industrie. Im November setzten 17,8 Prozent der befragten Firmen in der Industrie auf Kurzarbeit, nach 14,3 Prozent im August. Für die kommenden drei Monate erwarten dies 28 Prozent, nach 23 Prozent im August. Im Vergleich zu vergangenen Krisen sind diese Anteile an Kurzarbeit jedoch gering. Im Frühjahr 2000, in der Corona-Pandemie, nutzten das Instrument laut den Ifo-Umfragen 59 Prozent der Industriefirmen.
Über Kurzarbeit federn nach eigenen Angaben vor allem Unternehmen in der Metallerzeugung die Krise ab (41,7 Prozent), gefolgt von den Möbelherstellern (33,7 Prozent), der Autobranche (27,2 Prozent), den Herstellern elektrischer Ausrüstungen (26,9 Prozent), sowie dem Maschinenbau (21,4 Prozent). In der Chemie hingegen wurde von keiner nennenswerten Kurzarbeit berichtet.



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