Auszeichnung 17.02.2022, 14:52 Uhr

Deutscher Fahrradpreis 2022 vergeben

Die Gewinner des Deutschen Fahrradpreises 2022 stehen fest. Gekürt wurde in den Kategorien Infrastruktur, Service und Kommunikation und fahrradfreundlichste Person. Zudem gab es einen Sonderpreis.
Die Verleihung des Deutschen Fahrradpreises 2022 war im Livestream zu sehen.
(Quelle: Screenshot https://www.der-deutsche-fahrradpreis.de/preisverleihung/)
Der Fahrradpreis wurde in diesem Jahr zum 22. Mal vergeben, durch die Veranstaltung im Anschluss an den Kongress der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen (AGFS) führte Moderation Anna Planken. Den Sonderpreis konnte das Projekt „Covid-19 Bike“ gewinnen: Der Intensivmediziner Oliver Sablowski hat sein Lastenrad zu einer mobilen Corona-Teststation umgebaut und ist damit in Bayreuth zu Menschen gefahren, um diese auf das Virus zu testen. Der Laudator Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, lobte den Einsatz Sablowskis in Zeiten der Pandemie sowie die umweltfreundliche Lösung mit einem Lastenrad. „Radfahren soll sicher sein im ganzen Land. Nur dann können solche Ideen entstehen“, so Wissing.

Gewinner in der Kategorie Infrastruktur

In der Kategorie Infrastruktur erreichte die Fahrradzone Nauwieser Viertel aus Saarbrücken den 3. Platz. Diese soll den Radverkehr stärken und die Innenstadt aufwerten. Der 2. Platz ging an „Dein Radschloss“ von Michael Zyweck (Verkehrsverbund Rhein Ruhr). Damit können Radfahrerinnen und Radfahrer einen Stellplatz für ihr Rad online buchen. Hierfür stehen nach einer kurzen Registrierung in 14 Städten im Verbundraum mehr als 900 Stellplätze in Boxen oder Sammelabstellanlagen zur Verfügung. Das Radnetz Ostwestfalen-Lippe (OWL) wurde zum Sieger gekürt. Das Radnetz OWL will die Fahrradmobilität nachhaltig mit direkten, komfortablen und sicheren Radwegen zwischen den Orten stärken und den Anschluss zum ÖPNV schaffen. Die Laudatio hielt Christine Fuchs von der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in NRW.

Sieger in der Kategorie Service & Kommunikation 

Laudator für diese Kategorie war Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr. Platz drei ging an „Bikesim“, eine Web-App zur Simulation des Radverkehrs für Kommunen. Das wird von Stefan Huber von der Technischen Universität Dresden geleitet. Platz zwei erreichte die Bürgerpartizipation zum Radentscheid München. Die Bürgerbeteiligung wird online mithilfe eines digitalen Stadtmodells durchgeführt, sodass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger teilnehmen können. Den ersten Platz teilen sich der „OpenBike Sensor” und „Simra”. Beide Projekte nutzen Daten zur Verbesserung der Sicherheit im Radverkehr. Mittels Sensoren werden beispielsweise Überholabstände gemessen oder per App GPS-Daten der Fahrtrouten aufgezeichnet.
Die Fahrradfreundlichste Persönlichkeit 2022 stand mit Kristina Vogel bereits fest. Die Laudatio für die ehemalige deutsche Bahnradsportlerin und zweifache Olympiasiegerin hielt Ina Brandes, Ministerin für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Die 31-jährige Olympiasiegerin und elffache Weltmeisterin im Bahnradfahren wird ausgezeichnet, weil das Fahrrad – trotz zweier schwerer Unfälle – aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken ist. Nach ihrem schweren Unfall 2018, der zu einer Querschnittslähmung führte, ist Kristina Vogel für viele Menschen ein Vorbild und zeigt, dass alles möglich ist, wenn man nur will. Heute ist sie Sportbotschafterin, Moderatorin, Keynote-Speakerin, Bundespolizistin und Politikerin.

Preisgelder

Die Siegerprojekte in den zwei offiziellen Kategorien erhalten jeweils 5.000 Euro, die Zweitplatzierten werden mit je 3.000 Euro prämiert und die Drittplatzierten mit 1.500 Euro. Der Deutsche Fahrradpreis wird abwechselnd auf dem AGFS-Kongress und auf dem Nationalen Radverkehrskongress des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr mit wechselnden Veranstaltungsorten verliehen. Partner der Preisverleihung sind der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) und der Verbund Service und Fahrrad (VSF).


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