Digitaler Schulweg-Planer 09.08.2022, 09:39 Uhr

Neues Internetportal will Schulwege sicherer machen

Jedes Jahr ereignen sich rund 100.000 Unfälle auf Schulwegen. Mithilfe eines digitalen Schulweg-Planers will ein Forschungsprojekt diese Wege nun sicherer machen für Kinder, die zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule kommen.
Mit der Internetplattform gefahrenstellen.de sollen Schulwege sicherer werden.
(Quelle: Shutterstock / Irina Wilhauk)
Auf dem Internetportal gefahrenstellen.de, das von der Initiative für sichere Straßen entwickelt wurde, können Besucher und Besucherinnen Wohnort und Adresse der Schule eingeben, anschließend wählen, welches Gefahrenlevel umgangen werden soll, sowie angeben, ob die Kinder zu Fuß oder per Fahrrad zur Schule gelangen. Dann wird ihnen ein Vorschlag für einen möglichst sicheren Schulweg gemacht. Dafür analysiert die Plattform sämtliche vorliegenden Daten und errechnet den Weg mit dem geringsten Gefahrenpotenzial. Durch Änderung des Risikolevels kann die Routenführung noch individuell angepasst werden. Das Portal berücksichtigt dabei Gefahrenstellen auf deutschen Straßen ebenso wie sämtliche aus dem jeweiligen Bundesland vorliegenden polizeilichen Unfalldaten.
So soll der Schulweg für Kinder und Jugendliche sicherer werden, denn abgesehen vom Lockdown-Corona-Jahr 2020 gab es seit über 30 Jahren kein einziges Jahr mit weniger als 100.000 Schulwegunfällen, darunter immer noch etliche mit Todesfolge. „Wählen Sie für Ihr Kind den sichersten Schulweg, nicht den kürzesten“, rät Arno Wolter, Mitinitiator der Seite, und ruft alle Eltern, Lehrer und sonstige Verkehrsteilnehmenden dazu auf, ihnen bekannte gefährliche Bereiche auf und abseits der Schulwege auf der Gefahrenkarte mit wenigen Klicks einzutragen. „Je mehr Meldungen, desto genauer die Gefahrenkarte. So kann jeder Einzelne ein kleines Stück dazu beitragen, den Schulweg der Kinder sicherer zu machen“, erläutert der Verkehrsexperte.

Aspekte eines sicheren Schulwegs

Bei der Planung eines sicheren Schulwegs sollten Eltern verschiedene Punkte beachten: 
  • Eine möglichst sichere Route vorab mit dem Schulweg-Planer planen
  • Anhand des Planers und eigener Kenntnis der Straßen die beste Route festlegen – das Kind sollte dabei möglichst wenig gefährliche Stellen passieren und selten die Fahrbahn überqueren müssen
  • Den Weg mit dem Kind mehrfach üben, um ihm Sicherheit zu verschaffen, ihm mögliche Gefahrenstellen zeigen und erklären
  • Das Kind sollte nie unter Zeitdruck starten, Stress und Hektik verursachen Unaufmerksamkeit
  • Ein verkehrssicheres Fahrrad ist Pflicht – regelmäßige Prüfung, ob alles in Ordnung ist
  • Sichtbare Kleidung ist ein Sicherheitsfaktor, insbesondere in der dunklen Jahreszeit
  • Kinder lernen von ihren Vorbildern – vorbildliches und umsichtiges Verhalten ist essenziell

Gemeinsames Projekt

Das Internetportal der Initiative für sichere Straßen entstand gemeinsam mit der RWTH Hochschule aus Aachen, der Deutschen Hochschule der Polizei aus Münster sowie den Verkehrsexperten von PTV und DTV, wissenschaftlich begleitet im Rahmen des Förderprojekts FeGiS+. Gefördert wurde das Projekt im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds „Mfund“ durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr.



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