So will Hannover mehr Menschen für das Fahrrad begeistern

Laut einer 2020 veröffentlichten Studie von Agora, einer gemeinsamen Initiative der Stiftung Mercator und der European Climate Foundation, zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) lag der Radverkehrsanteil im letzten Jahr in Hannover bei rund 19 Prozent. Bis 2026 ist eine Steigerung um mindestens sechs Prozent geplant. Seit dem Jahr 2011 scheint der Modal-Split-Anteil von Radfahrenden am Gesamtverkehr in Hannover allerdings auf diesen 19 Prozent zu stagnieren.

Um das neue Ziel zu erreichen, plädiert der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) Hannover für noch mehr Velorouten, attraktivere und sicherere Fahrradstraßen, mehr Radparkplätze und einen weitgehend autofreien City-Radring. Das aktuelle Radroutennetz mit zwölf radialen Routen und einem City-Radring muss zunächst fertiggestellt werden. Anschließend wird ein lückenloser Anschluss an die Alltags- und Freizeitradnetze im Umland angestrebt.

Das Hauptverkehrsstraßennetz müsse auf ein „zwingend erforderliches Maß reduziert werden“ und auf den meisten Straßen müsse Tempo 30 gelten, fordert der ADFC. Auch die beim Fahrradklimatest am negativsten bewerteten Punkte müssten nach Ansicht des Verbands geändert werden: Ampeln sollten stärker nach Bedürfnissen des Radverkehrs geschaltet werden, Baustellen nur noch eingerichtet werden, ohne Radfahrende weiträumig umzuleiten und es sollten mehr Kontrollen von Falschparkern auf Radwegen und an Einmündungen gemacht werden, so die weiteren Forderungen. Darüber hinaus soll das Fahrradparken in den Quartieren durch mehr zugängliche Fahrradgaragen im öffentlichen Raum erleichtert werden. Beim Neu- und Ausbau von Wohnanlagen und Gewerbe soll die Errichtung von überdachten, abschließbaren Radstellplätzen verpflichtend werden. Der gesamte Aktionsplan findet sich hier.