Weniger Todesopfer
04.07.2022, 10:15 Uhr
UN setzt sich für mehr Verkehrssicherheit ein
Durch bessere Schutzmaßnahmen im Straßenverkehr könnten weltweit mehr als eine halbe Millionen Menschenleben pro Jahr gerettet werden, wie Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus den USA herausfanden.
Wenn Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Helmen und Anschnallgurten, das Einhalten von Tempolimits sowie der Verzicht auf Alkohol vor dem Fahren deutlich konsequenter eingehalten würden, könnten weltweit jährlich zwischen 347.000 und 540.000 Todesopfer im Straßenverkehr vermieden werden. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher und Forscherinnen um Adnan Hyder von der George Washington University in der US-Hauptstadt Washington im Fachjournal „Lancet“.
Das ruft auch die Vereinten Nationen (UN) auf den Plan. Mit einer am Donnerstag einstimmig in der UN-Vollversammlung beschlossenen Resolution sollen die Länder der Welt zu einem besseren Schutz im Straßenverkehr verpflichtet werden. Der Plan verfolgt das Ziel, die Zahl der Verkehrstoten bis 2030 mindestens zu halbieren. Ein großes Augenmerk liegt dabei auf den besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern: Fußgängerinnen und Fußgängern sowie Menschen auf Motor- und Fahrrädern.
Hoher Handlungsbedarf in ärmeren Ländern
In ärmeren Ländern könnten durch bessere Rettungsmaßnahmen nach Verkehrsunfällen noch einmal 200.000 Leben zusätzlich pro Jahr gerettet werden, so die Forschenden. Jedes Jahr sterben nach Angaben der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen rund 1,4 Millionen Menschen weltweit bei Verkehrsunfällen – am häufigsten jüngere Menschen in ärmeren Ländern. Trotz einiger Fortschritte werde immer noch nicht genug getan, um diese Krise anzugehen. Basis der Forschung waren 74 Studien zu 185 Ländern.