Folge des steigenden Radverkehrs 20.08.2020, 17:08 Uhr

Zahl der tödlich verunglückten Radfahrer steigt weiter

Die relative Gefährdung von Radfahrern im Straßenverkehr steigt mit dem Fahrrad-Boom: Letztes Jahr ist jeder siebte Verkehrstote beim Radfahren ums Leben gekommen. Auch absolut steigt die Zahl der getöteten Radfahrer weiter an.
Unfallstatistik aufgeschlüsselt nach Altersgruppen
(Quelle: Destatis)
Das meldet das Statistische Bundesamt. Insgesamt starben im vergangenen Jahr 445 Radfahrer bei einem Unfall, darunter fuhren 118 ein Pedelec. Die Zahl der getöteten Radfahrenden ist gegenüber 2010 um 16,8 Prozent gestiegen. Dies ist eine Entwicklung gegen den Trend: Die Zahl der Verkehrstoten insgesamt lag im Jahr 2019 um 16,5 Prozent niedriger als 2010. 
Besonders gefährdet sind ältere Radfahrer. Unter den tödlich verletzten Radfahrern war 2019 mehr als die Hälfte (53,8 Prozent) 65 Jahre oder älter, bei Elektrofahrrädern lag der entsprechende Anteil der Seniorinnen und Senioren sogar bei 72 Prozent. Ältere Menschen haben unter anderem aufgrund der mit zunehmenden Alter nachlassenden physischen Widerstandskraft eine geringere Chance, einen Verkehrsunfall zu überleben.
Autos sind häufigste Unfallgegner von Radfahrern 
An rund 65.200 Fahrradunfällen mit Personenschaden war eine zweite Verkehrsteilnehmerin oder ein zweiter Verkehrsteilnehmer beteiligt, in 73,9 Prozent der Fälle waren dies Autofahrer (48.230 Unfälle). Fahrradfahrer, die in einen Unfall mit Personenschaden verwickelt waren, trugen insgesamt an weniger als der Hälfte der Unfälle die Schuld (45,4 Prozent). Je nach Unfallbeteiligten zeigen sich allerdings Unterschiede: Waren Autofahrer an einem Radunfall mit Personenschaden beteiligt, trugen die Radfahrer nur in 23,4 Prozent der Fälle die Hauptschuld. Bei Radunfällen mit Güterkraftfahrzeugen lag der Anteil noch darunter: Nur zu 18,8 Prozent wurde die Hauptschuld beim Radfahrer verortet. Bei Unfällen mit Fußgängern wurde dagegen der Person auf dem Fahrrad häufig (59,5 Prozent) die Hauptschuld angelastet. Auch Kollisionen mit Krafträdern wurden überwiegend von Radfahrern verschuldet (51,7 Prozent). 
Der schwedische Sicherheitsausrüster Mips weist außerdem darauf hin, dass auch aktuell die Zahl der verletzten und getöteten Radfahrer im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weiter zunimmt: Im April 2020 verunglückten 21,6 Prozent mehr Fahrradfahrer tödlich als im Vorjahr.


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