Ergebnis einer Tüv-Studie 05.06.2024, 13:25 Uhr

Deutsche empfinden Aufteilung des Verkehrsraums als ungerecht

Zweiradfahrende und Zufußgehende sind in Deutschland im Verkehr benachteiligt und einem hohen Risiko ausgesetzt. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Tüv-Studie.
(Quelle: Shutterstock / Bildagentur Zoonar)
Mit einem Anteil von 58 Prozent hält eine deutliche Mehrheit der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger die Aufteilung des Verkehrsraumes in Deutschland für ungerecht. Mit Verkehrsraum wird der Platz bezeichnet, der für die verschiedenen Mobilitätsformen vom Auto über Fahrräder und E-Scooter bis zum Fußverkehr zur Verfügung steht. Jede dritte befragte Person (33 Prozent) hält die Verteilung für gerecht und neun Prozent sind unentschieden. Das ist ein Ergebnis der repräsentativen „Tüv Mobility Studie 2024“, für die Ipsos im Auftrag des Tüv-Verbands 2.500 Personen ab 16 Jahren befragt hat. Benachteiligt sind aus Sicht der Befragten vor allem Radfahrende (51 Prozent) und Zufußgehende (41 Prozent). 17 Prozent halten auch Autofahrer und Autofahrerinnen für benachteiligt, wenn es um die Verkehrsinfrastruktur geht. 16 Prozent geben an, dass keine Gruppe benachteiligt ist. 
„Die Neugestaltung des Verkehrsraumes ist die Kernaufgabe für eine nachhaltige und sichere Mobilität“, sagte Michael Fübi, Präsident des Tüv-Verbands, bei Vorstellung der Studienergebnisse. „Mobilität ist vor allem dann gerecht, wenn unterschiedliche Verkehrsteilnehmende gleichermaßen sicher und schnell ans Ziel kommen.“ Im Straßenverkehr gefährdet oder sehr gefährdet sind aus Sicht der Befragten vor allem Radfahrende (88 Prozent) und E-Scooter-Fahrerinnen (87 Prozent). Auch motorisierte Zweiradfahrer (82 Prozent) und Fußgängerinnen (77 Prozent) seien großen Gefahren ausgesetzt. Autofahrer halten 40 Prozent für „eher gefährdet“ und nur sieben Prozent für „sehr gefährdet“. Fübi: „Wir brauchen eine Infrastruktur, die den öffentlichen Personenverkehr und Zweiradverkehr stärkt und die schwächeren Verkehrsteilnehmenden ernst nimmt.“
Mehr über die Studie lesen Sie in SAZbike 11/2024, die am 17. Juni erscheint.



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