GfK-Konsumklimastudie
27.07.2017, 09:38 Uhr
Deutsche Verbraucher bleiben in Kauflaune
Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) sieht sehr gute Konsumstimmung bei den deutschen Verbrauchern. Sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartung sollen weiter steigen.
Aus Sicht der Bundesbürger läuft die deutsche Wirtschaft derzeit auf Hochtouren, etwa weil die Arbeitslosigkeit immer weiter sinkt und die Beschäftigungszahlen weiter steigen. Dies ist das Ergebnis der aktuellen GfK-Studie. Unterstützt werde dies durch die nach wie vor expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie moderate Ölpreise.
Bislang unbeeindruckt sollen sich die Konsumenten hingegen von einer Reihe weltwirtschaftlicher Risiken zeigen. Für das Konjunkturklima stellen nach Ansicht der Nürnberger Forscher besonders der Beginn der Brexit-Verhandlungen, drohende Handelsbeschränkungen der USA sowie die zunehmend schwierigeren Beziehungen zur Türkei jedoch eine Bedrohung dar.
Die sich aufhellenden Konjunkturaussichten beeinflussen auch die Einkommenserwartungen positiv. Der Einkommensindikator der GfK kann seinen Rekordwert aus dem Vormonat sogar noch einmal leicht übertreffen. Nach einem Plus von 0,7 Zählern steigt er auf 60,9 Punkte. Noch nie seit der Wiedervereinigung habe die GfK einen besseren Wert gemessen.
Basis dieser Einkommenseuphorie bleibt die ausgezeichnete Verfassung des Arbeitsmarktes. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit nehmen Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung weiter zu, erklärte die GfK. So soll die Zahl der Erwerbstätigen in diesem Jahr noch einmal um mehr als eine halbe Million zunehmen. Momentan sind weniger als 2,5 Millionen Personen arbeitslos gemeldet. Das ist der niedrigste Wert seit 1991.
Nach wie vor seien die Bundesbürger in bester Kauflaune. Daran ändere auch der leichte Rückgang der Anschaffungsneigung im Juli kaum etwas. Die GfK meint, dass der private Konsum in diesem Jahr um etwa 1,5 Prozent steigen wird. Für den Großteil der Arbeitnehmer ist das Risiko, den Job zu verlieren, sehr gering. Dieses Wissen gäbe den privaten Haushalten Planungssicherheit für Anschaffungen, gerade wenn sie mit einem hohen finanziellen Risiko verbunden sind.
Gestützt wird die Konsumneigung auch durch eine sehr schwache Sparneigung, die nach einem deutlichen Minus aktuell noch weiter sinkt. Das Sparen ist und bleibt wegen der Niedrigzinspolitik der EZB eine wenig attraktive Alternative zum Konsum.