Gestiegene Kosten 05.05.2022, 10:49 Uhr

So viele Unternehmen wie nie wollen Preise erhöhen

Laut Erhebung des Ifo Instituts für Wirtschaftsforschung plant eine Rekordzahl der Unternehmen Preiserhöhungen in den kommenden drei Monaten.
Die Preiserwartungen sind im Groß- und Einzelhandel am höchsten.
(Quelle: Ifo Institut für Wirtschaftsforschung)
Die Ifo-Preiserwartungen haben einen neuen Rekordstand erreicht. Nach 46 Punkten im Januar lagen sie im April bei 62 Punkten. Besonders hoch waren die Preiserwartungen im Großhandel mit 79,3 Punkten, gefolgt vom Einzelhandel mit 75,4 Punkten und der Industrie mit 73,1 Punkten. Am Ende der Skala liegen der Bau mit 64,2 Punkten und die Dienstleister mit 51,5 Punkten. „Die Inflation in Deutschland dürfte damit auch in den kommenden Monaten bei über 7 Prozent liegen“, sagt Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

Geringere Gewinnmargen

Hauptursache für die Preisanhebungen seien gestiegene Kosten bei der Beschaffung von Energie, Rohstoffen, sonstigen Vorprodukten und Handelswaren. „In unserer jüngsten Befragung im April gaben die Unternehmen allerdings an, dass sie diese Kosten nicht vollständig an ihre Kunden weitergeben können und entsprechend ihre Gewinnmargen verringern“, fügt Wollmershäuser an. „57,7 Prozent der Großhändler können ihre Kosten durchreichen, gefolgt von der Industrie mit 51,4 Prozent. Im Einzelhandel, auf dem Bau und bei den Dienstleistern kann mit 35,3 Prozent, 25,2 Prozent bzw. 23,8 Prozent nur ein geringer Teil der Kostenanstiege weitergegeben werden.“
Die Punkte bei den Ifo-Preiserwartungen geben an, wie viel Prozent der Unternehmen ihre Preise erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen.



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