Aktuelle Studie
14.04.2021, 09:24 Uhr
Verkehrsberuhigte Stadtviertel in London sorgen für mehr Sicherheit
Forscher vom Imperial College London fanden heraus, dass sich die Sicherheit für Fuß-, Rad- und Autoverkehr innerhalb eines verkehrsberuhigten Stadtviertels deutlich verbessert, ohne dass die Verkehrssicherheit in den angrenzenden Straßen darunter leidet.
In London werden zunehmend verkehrsberuhigte Stadtviertel (low traffic Neighbourhoods) in überwiegend dezentralen Nachbarschaften eingeführt. Die verkehrsberuhigten Wohngebiete werden durch sogenannte „Modalfilter“ wie Pflanzkübel oder Poller geschaffen, die den motorisierten Durchgangsverkehr aus den Wohnstraßen entfernen.
Die Umsetzung der Maßnahmen wurde im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie für den Stadtteil Waltham Forest durch die Forscher Laverty, Aldred und Goodman vom Imperial College dokumentiert. Ziel der Verkehrsberuhigung ist es, besonders die Verkehrsunfälle für Fußgänger und Fahrradfahrer in Einklang mit dem Autoverkehr zu verringern. Basis der Untersuchung war die offizielle Polizeistatistik „Stats19“ von 2012 bis 2019, die Informationen zur Fortbewegungsart und Verletzungsschwere der Unfallopfer im Straßenverkehr, sowie detaillierte geografische Koordinaten für den Unfallort in diesem Gebiert beinhalten.
Bei ihrer Analyse fanden die Forscher heraus, dass sich die Sicherheit für Fuß-, Rad- und Autoverkehr innerhalb eines verkehrsberuhigten Stadtviertels um den Faktor 3 bis 4 verbessert hat und, dass sich gleichzeitig die Verkehrssicherheit in den umliegenden Straßen dennoch nicht verschlechterte. Konkret bedeutet dies, dass in dem untersuchten verkehrsberuhigten Stadtteil Waltham Forest, in dem die Modalfilter 2015 und 2016 eingerichtet wurden, die Anzahl der Verletzungen im Verkehr im Vergleich zum Rest der Londoner Randbezirke um etwa das Dreifache zurückging. Gehen, Radfahren und Autofahren wurde pro Fahrt etwa drei bis viermal sicherer. Die Ergebnisse legen deshalb nahe, dass verkehrsberuhigte Stadtteile das Verletzungsrisiko für alle Verkehrsträger innerhalb des Stadtteils reduzieren, ohne negative Auswirkungen an den Randbereichen.
Alle Details zur Studie sind hier abrufbar.