Weltfrauentag 08.03.2023, 12:25 Uhr

Immer noch zu wenig Frauen an der Spitze deutscher Unternehmen

Laut einer aktuellen Datenauswertung der Schufa Holding wird nur jedes vierte deutsche Unternehmen von einer Frau geführt, und nur rund 26 Prozent der Unternehmen beschäftigen eine Frau im oberen Management.
(Quelle: Shutterstock/fizkes)
In Deutschland herrscht immer noch großes Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen in der Führungsebene und im Aufsichtsrat von Unternehmen – zu diesem Ergebnis kommt eine exklusive Auswertung des Schufa-Datenbestands von 4,5 Millionen Unternehmen anlässlich des Welt-Frauentags am 8. März 2023.
Insgesamt steht bei 26,4 Prozent der untersuchten Unternehmen mindestens eine Frau in der ersten Führungsriege (zum Beispiel Vorstand, Geschäftsführung, Inhaberin). Rund 30 Prozent aller Einzelunternehmen werden von Frauen geführt. Bei den untersuchten Personen- und Kapitalgesellschaften arbeitet nur bei rund 20,6 Prozent mindestens eine Frau in der ersten Führungsebene. „Damit wird deutlich, dass Frauen leichter ihre eigene Chefin werden, als zum Beispiel eine Führungsposition in einer GmbH erreichen“, erläutert Grit Bantow, Leiterin Center of Competence B2B bei der Schufa Holding AG.
Die Schufa-Studie hat sich auch mit dem Frauenanteil in Aufsichtsräten beschäftigt. Dieser liegt bei rund 18,2 Prozent, das heißt, nicht einmal jede fünfte Position ist hier mit einer Frau besetzt. In rund 55 Prozent aller Aufsichtsräte sitzt gar keine Frau. „Das 2015 von der Bundesregierung verabschiedete Gesetz zur sogenannten ,Frauenquote' in den Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen zeigt Wirkung: Laut dem Women-on-Board-Index steigt der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der verpflichteten Unternehmen kontinuierlich und lag zuletzt bei 35,9 Prozent. Betrachtet man allerdings die Gesamtheit der deutschen Unternehmen, zeigt sich ein anderes Bild: Hier ist die Quote mit 18,2 Prozent deutlich geringer“, resümiert Bantow.
Interessant ist die Tatsache, dass es in den östlichen Bundesländern mehr Frauen in den Aufsichtsräten sitzen: in Sachsen-Anhalt ist er mit rund 23,4 Prozent am höchsten, gefolgt von Brandenburg (22,8 Prozent), Thüringen (20,3 Prozent), Sachsen (20,1 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (19,9 Prozent). Am niedrigsten ist der Frauenanteil in Aufsichtsräten in Hamburg und Schleswig-Holstein mit rund 15 beziehungsweise 16 Prozent.


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