Umfrage des Ifo Instituts
12.11.2021, 13:07 Uhr
Fahrradhandel erwartet 18 Monate Lieferprobleme
Der Fahrradfachhandel erwartet, dass die Lieferprobleme 18 Monate lang anhalten, mehr als Einzelhändler aller anderen Branchen. Das ist das Ergebnis einer Oktober-Umfrage des Ifo Instituts – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München.
Im Schnitt rechnen die Einzelhändler branchenübergreifend damit, dass die Engpässe weitere zehn Monate andauern, sich also bis weit in den Sommer 2022 hinziehen. „Die Produktauswahl wird zu Weihnachten und lange danach eingeschränkt sein“, sagt der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. Die Fahrradhändler sind am pessimistischsten, sie erwarten 18 Monate Lieferprobleme, also bis April 2023; die Möbelhändler 12,5 Monate. Die Spielzeugeinzelhändler gehen von rund elf Monaten aus, die Baumärkte von 10,3 Monaten.
Die Fahrradhändler äußern sich damit außerdem pessimistischer als viele andere Experten der Fahrradbranche, welche mehrfach geäußert haben, dass die Lieferprobleme bis etwa Herbst 2022 anhalten.
Insgesamt allerdings ist in der Ifo-Umfrage die Zahl der Firmen mit Nachschubproblemen etwas zurückgegangen, von 74 auf 60 Prozent. Bei den Fahrradhändlern sank die Zahl von 100 auf 89,6 Prozent, bei den Baumärkten von 98,9 auf 83,5 Prozent. „Das sind immer noch enorm hohe Zahlen“, fügt Wohlrabe an. „Die weltweite Logistik ist aus dem Takt. Viele Lieferungen kommen mit deutlichen Verspätungen in Deutschland an“, ergänzte er. Die Probleme werden sich auch in den Preisen im Weihnachtsgeschäft niederschlagen. Ein Großteil der Unternehmen hat Preiserhöhungen angekündigt.