8. Nationaler Radverkehrskongress möchte mehr Menschen aufs Rad bringen

Mit der Ausrichtung auf die Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 3.0 diskutieren auf dem NRVK Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen und Ebenen der Planungspraxis, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, wie Deutschland bis 2030 in in der Stadt und auf dem Land zum Fahrradland werden kann.

Im Auftaktplenum vertreten sind die Ansprechpersonen von Bund, Ländern und Kommunen, die den Radverkehr in Deutschland gemeinsam gestalten. Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr und Tarek Al‐Wazir, Hessens Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen eröffnen gemeinsam mit Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef den bundesweit wichtigsten Radverkehrskongress. Die zentrale Frage des Eröffnungsgesprächs ist: Wie bringen wir gemeinsam mehr Menschen aufs Fahrrad?

Neben den Delegierten aus Bund, Ländern und Kommunen gewähren Expertinnen und Experten Einblicke in ihre Aktivitäten für mehr, besseren und sichereren Radverkehr. Patrick Döring, Vorstandsvorsitzender des Fahrradversicherers Wertgarantie zeigt auf, wie durch Produkt‐ und Dienstleistungsangebote der Fahrradwirtschaft Hürden für die Bereitstellung attraktiver Radverkehrslösungen aus dem Weg geräumt werden können. Die Radsportlerin und Mental Coach Denise Schindler, Paracycling‐Weltmeisterin und Paralympics‐Zweite, wird zum Einfluss psychologischer Faktoren auf Sport und Alltagsmobilität sprechen. Ebenfalls bei der Eröffnung vertreten ist der Parlamentskreis Fahrrad, der sich im Bundestag für die Belange des Radverkehrs einsetzt.

Die Fachforen an beiden Tagen orientieren sich thematisch an den vier Säulen des Nationalen Radverkehrsplans 3.0 (NRVP 3.0): Fahrrad & Politk, Fahrrad & Infrastruktur, Fahrrad & Mensch sowie Fahrrad & Wirtschaft. Auch die Querschnittsthemen Digitalisierung und ländlicher Raum werden für den 8. NRVK in den Mittelpunkt gerückt.

Im „Fahrrad & Infrastruktur“‐Forum „Radfahren für alle: Einladende Radverkehrsnetze“ debattieren Entscheiderinnen und Entscheider aus den Kommunen, wie die Sicherheit besonders vulnerabler Gruppen wie z.B. Kinder und älterer Menschen im Radverkehr verbessert werden kann. Empfehlungen gibt die Begleitbroschüre „Einladende Radverkehrsnetze” für das Sonderprogramm „Stadt und Land“.

Für eine neue Wahrnehmung des Radverkehrs auch auf Führungsebenen in der Verwaltung werben der Freiburger Bürgermeister für Stadtentwicklung, Bauen und Mobilität Prof. Dr. Martin Haag und Kirsten Pfaue, Vorsitzende des Expertengremiums „Beirat Radverkehr“ und Hamburger Leiterin des „Amtes M – Mobilitätswende Straße“, in der Säule „Fahrrad & Politik“.

In den Foren zu „Fahrrad & Wirtschaft“ wird die Brücke zur parallel in Frankfurt stattfindenden Eurobike geschlagen. Ansätze zur Einbeziehung lokaler Gewerbetreibender bei der Entwicklung attraktiver Radverkehrsangebote in Innenstädten stehen im Fokus der Panels. Dazu werden Praxisbeispiele aus Wien und Frankfurt am Main herangezogen.

In der Säule „Fahrrad & Mensch“ diskutiert das Forum „Schulisches Mobilitätsmanagement und Schulzonen“ Mobilitäts‐ und Routenpläne, Kampagnen und Schulzonen für die sichere und unabhängige Mobilität von Schülerinnen und Schülern.

Im Rahmen einer Vielzahl von Exkursionen werden spannende Infrastruktur‐, Kampagnen‐ und Projektbeispiele in Frankfurt, Darmstadt, Offenbach, Kelsterbach und im Kreis Groß‐Gerau vorgestellt. Der Bürgermeister der Stadt Kelsterbach, Manfred Ockel, zeigt bei einer Exkursion zum ersten Hessischen Radschnellweg Frankfurt‐Darmstadt, wie Radschnellverbindungen konkret umgesetzt werden können. Im parallel stattfindenden Praxisworkshop „Radschnellverbindung – wie macht man das in Hessen“ werden die notwendigen Schritte der Planung behandelt. In Zusammenarbeit mit der Eurobike werden außerdem Rundgänge zu Trendthemen der Fahrradwelt über die Messe angeboten.

Ein weiterer Höhepunkt ist die Verleihung des 23. Deutschen Fahrradpreises. Der mit 19.000 Euro dotierte Preis wird in den Kategorien Infrastruktur, Service und Kommunikation verliehen. Als „Fahrradfreundlichste Persönlichkeit“ geehrt wird der Fußball‐Erstligist SC Freiburg für seinen laut NRVK außergewöhnlichen Einsatz für nachhaltige Mobilität.