In Zukunft kleinere Umbauten 07.03.2023, 12:55 Uhr

Deutsche Händler investieren über neun Milliarden Euro in Ladenbau

Trotz des schwierigen Marktumfelds investieren deutsche Händler und Händlerinnen Milliarden in ihre Läden. Das ist das Ergebnis des aktuellen EHI-Laden-Monitors 2023. Allerdings wird man in Zukunft eher auf kleinere „Light“- und „Refresh“-Umbauten setzen.
(Quelle: Shutterstock/aastock)
Deutsche Handelsunternehmen haben 2022 insgesamt 9,12 Mrd. Euro in Bau, Technik und Optik ihrer stationären Geschäfte investiert. Dies geht aus dem Laden-Monitor 2023 hervor, der vom EHI Retail Institute im Rahmen der Euroshop am 27. Februar 2023 in Düsseldorf präsentiert wurde.

„Der Investitionsbedarf für ein neues Geschäft hat sich besonders im Lebensmittel-, Drogerie- und preisorientierten Fachmärkten in den letzten Jahren um bis zu 20 Prozent erhöht“, erklärt Claudia Horbert, Leiterin des Forschungsbereichs Ladenplanung und -einrichtung beim EHI und Autorin der Studie Laden-Monitor 2023.
Trotz des schwierigen Marktumfelds haben deutsche Händler in ihre Läden investiert.
Quelle: EHI Studie Laden-Monitor 2023


Neben den eben genannten Branchen sind auch im Textil-, Schuh- und Sportfachhandel die Einrichtungskosten mit einem Plus von 22 Prozent auf 653 Euro pro Quadratmeter Verkaufsfläche weiter gestiegen. Unverändert prägen eine hochwertige Ladenoptik und detailreiche Wareninszenierung das Store-Design im Modehandel, denn die wenigen neuen Läden in dieser Branche sollen etwas Besonderes sein, um für Aufmerksamkeit bei der Kundschaft zu sorgen.

Aufgrund der schwer abzuschätzenden weiteren Preissteigerungen für Materialien, Energie und Personal rechnet man jedoch damit, dass längerfristige Investitionsplanungen und größere Neu- und Umbauprojekte für den Handel zukünftig kaum mehr möglich sein werden. Stattdessen werden Händler und Händlerinnen mehr auf kleinere „Light“-Umbauten und „Refresh“-Lösungen und auch auf die Wiederaufbereitung und Weiterverwendung von Ladeneinrichtungen setzen.

Für den aktuellen Laden-Monitor wurden 50 Interviews mit den Ladenbauexperten im Einzelhandel aller Branchen geführt: 64 Prozent der Unternehmen kommen aus dem Nonfood-, 36 Prozent aus dem Food/Nearfood-Handel. Die Mehrheit der befragten Handelsunternehmen stammt aus Deutschland und hat in rund 31.450 Geschäften einen Gesamtumsatz von 132 Milliarden Euro erzielt. Insgesamt stehen die befragten Handelsunter­nehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz für einen Gesamtumsatz von 188 Milliarden Euro in den untersuchten Märkten, der in 36.000 Geschäften erwirtschaftet wird.
 



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