Beic-Macher Rijpstra im Interview
02.08.2024, 11:40 Uhr
„Beic bringt Überbestände und Nachfrage auf OEM-Ebene zusammen“
Der Fahrradmanager Pieter-Jan Rijpstra hat einen Online-Marktplatz für Fahrradhersteller und OEM-Lieferanten ins Leben gerufen. Im Interview erklärt er die Möglichkeiten.
Der Fahrradmanager Pieter-Jan Rijpstra hat 22 Jahren bei der Accell Group gearbeitet, im Export, als Vertriebsleiter bei der Hausmarke Koga und bis Dezember 2023 sechs Jahre als Commercial Director für Accell West Europa. Jetzt hat er sich selbständig gemacht und stellt einen Online-Marktplatz für Fahrradhersteller und OEM-Lieferanten vor. Auf Beic kann die Fahrradindustrie mit OEM Teilen handeln.
SAZbike: Guten Tag Herr Rijpstra, warum haben Sie Beic ins Leben gerufen?
Pieter-Jan Rijpstra: „In den letzten Jahren gab es oft die Situation, dass Fahrradhersteller, auch wir bei Accell, bestimmte Teile dringend brauchten oder einfach selber zu viele hatten. Manchmal muss man auch Ware dringend verkaufen, um zu verhindern, dass sie veraltet und dramatisch an Wert verliert, weil der Lieferant eine neue Version plant. Wenn man die dann schnell verkaufen kann und ein anderer Hersteller damit endlich seine Räder damit aufbauen kann und so wieder liquide wird, ist beiden Seiten geholfen. Kurz gesagt, die Plattform ist ein effizienter und nachhaltiger Weg, um überholte Bestände und Nachfrage zusammenzubringen.“
SAZbike: Wer sind Ihre Kunden?
Rijpstra: „Fahrradfabrikanten und Montagebetriebe, vorerst beschränken wir uns auf OEM-Teile. Es wird also kein Aftermarket-Zubehör verkauft, weil sich die Plattform aktuell noch nicht an den Fachhandel richtet.“
SAZbike: Können Sie die Marktgröße irgendwie einschätzen?
Rijpstra: „Quantitativ nicht, aber qualitativ. Aufgrund der Reaktionen von Herstellern bin ich sicher, dass das Thema sehr aktuell ist. Exakte Planung ist fast nie möglich, so dass man eigentlich immer Lagerhaltung und Lieferketten verbessern kann. Manche Hersteller brauchen nur ein zwei Bauteile in großer Menge, um Fahrräder zu produzieren. Über die Plattform werden sie viel schneller bedient als beim regulären Einkauf in Fernost mit Verschiffung über den Seeweg. Dafür haben wir sogar eine Mitteilungsfunktion eingebaut, falls man ein bestimmtes Teil bei Verfügbarkeit sofort kaufen will.“
SAZbike: Was kostet die Nutzung von Beic?
Rijpstra: „Es ist geschlossene Plattform, man muss Mitglied sein. Nutzer zahlen einen sehr geringen Monatsgebühr damit Ich ein Teil die Unkosten decke und das Plattform in Betrieb halten. Mein Einkommensmodell ist ein kleiner Prozentsatz der Verkaufstransaktion. Nur wenn ein Handel stattfindet, profitiere ich auch davon.“
SAZbike: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Rijpstra.
Hier geht es zu Beic.