Förderung der Mobilität für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen
29.05.2024, 12:23 Uhr
BASt und Verkehrswacht starten „Mobilität lernen“ für mehr Verkehrssicherheit
Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) und die Deutsche Verkehrswacht (DVW) haben ein Projekt zur Verkehrserziehung für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen gestartet.
v. l.: Prof. Dr. Jeanne Nicklas-Faust, Dr. Ingo Koßmann, Kirsten Lühmann, Jürgen Dusel
(Quelle: Mobile-Gruppe)
Die Online-Plattform bietet kostenloses pädagogisches Material, um die Verkehrskompetenzen dieser Zielgruppe zu stärken und ihre sichere Teilnahme am Straßenverkehr zu fördern. Am 28. Mai 2024 wurde das Projekt im Rahmen eines Fachgesprächs in der Hessischen Landesvertretung in Berlin vorgestellt. Die Veranstaltung bot umfassende Einblicke in den Aufbau und die Funktionsweise der Plattform sowie die spezifischen Herausforderungen und Bedürfnisse der Zielgruppe. Zu den Rednern gehörten Jürgen Dusel, der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, und Prof. Dr. Jeanne Nicklas-Faust, Geschäftsführerin der Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V. Die Plattform wurde symbolisch von Dr. Ingo Koßmann von der BASt an die DVW-Vizepräsidentin Kirsten Lühmann übergeben.
Inhalte der Plattform
Mobile basiert auf einem Curriculum der Ludwig-Maximilian-Universität München und richtet sich an Fachpersonal, das Schulungen in den Bereichen zu Fuß gehen, Bus und Bahn nutzen sowie Fahrrad fahren durchführen möchte. Im Mittelpunkt steht das Erlernen einer Wunschstrecke, einschließlich Wegeanalyse und Kompetenzbewertung der Lernenden. Die Schulungen werden mit individuell angepassten Mobilitätsplänen durchgeführt, unterstützt durch Arbeitsblätter, Spiele und Übungen in typischen Verkehrssituationen.
Technische Umsetzung und Nutzung
In Zusammenarbeit mit dem Institut für empirische Soziologie (Ifes) und der Deutschen Verkehrswacht wurde die Website www.mobilität-lernen.de entwickelt. Diese bietet eine umfassende Sammlung an kostenfrei herunterladbaren Unterlagen. Nutzer können die Mobilitätsart und spezifische Lernbereiche auswählen, die in Lernaktivitäten mit passenden Materialien, praktischen Übungen und anschaulichen Darstellungen gegliedert sind. Dr. Ingo Koßmann betonte die Bedeutung des Projekts: „Eine selbstbestimmte Mobilität ist eine wichtige Voraussetzung für gesellschaftliche und soziale Teilhabe. Die Maßnahmen zur Förderung der Eigenständigkeit und Sicherheit im Straßenverkehr müssen alle Menschen einbinden, unabhängig von ihren Voraussetzungen. 'Mobile' ist ein wichtiger Baustein dafür.“