Stagnation statt Fortschritt 13.12.2024, 01:16 Uhr

Unfallzahlen in Deutschland bleiben 2024 auf Vorjahresniveau

Die voraussichtlichen Unfallzahlen des Statistischen Bundesamtes stagnieren in diesem Jahr. Nach wie vor sind schwächere Verkehrsteilnehmer unzureichend geschützt. Der Tüv-Verband fordert Maßnahmen für eine sichere Verkehrsinfrastruktur.

Die Unfallzahlen in Deutschland stagnieren seit langem.
(Quelle: Shutterstock/Toa55)
Die gestern, 12. Dezember, veröffentlichte Verkehrsunfallstatistik des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2024 basieren auf vorliegenden Daten für den Zeitraum Januar bis September 2024. 
Fani Zaneta, Referentin für Verkehrssicherheit, Führerschein und Fahreignung beim TÜV-Verband, kommentiert die Hochrechnung: „Die Unfallstatistik 2024 gibt keinen Anlass zur Freude. Die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland wird 2024 voraussichtlich auf dem Niveau von 2023 bleiben. Gleiches gilt für die Zahl der Verletzten. Insbesondere schwächere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer wie Fußgängerinnen und Fußgänger, Radfahrerinnen und Radfahrer, ältere Menschen und Kinder müssen besser geschützt werden. Um die Verkehrssicherheit nachhaltig zu verbessern, müssen wir unsere Verkehrsflächen gerechter verteilen und in den Ausbau einer sicheren Infrastruktur investieren.“
Laut Zaneta ergibt der Blick auf die letzten zehn Jahre ein ernüchterndes Bild: Stagnation statt Fortschritt. Während das Statistische Bundesamt im Jahr 2014 noch 302.435 Unfälle mit Personenschaden meldete, liegt die Hochrechnung für 2024 bei rund 290.000 Unfällen. „Diese marginale Verbesserung ist angesichts moderner Technologien und Sicherheitsprogramme schlicht inakzeptabel. Die Vision Zero, die eine Welt ohne Tote und Schwerverletzte im Straßenverkehr anstrebt, rückt in immer weitere Ferne. Verkehrssicherheit ist kein Selbstläufer - sie braucht politischen Willen und gesellschaftliches Engagement. Wir brauchen dringend mehr Investitionen in eine sichere Infrastruktur.“




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