Fahrradmitnahme im Zug 31.07.2024, 09:34 Uhr

ADFC begrüßt Nachbesserungen beim 1-Euro-Radlticket

Ab 1. August erweitert sich der Geltungsbereich des Tickets zur Radmitnahme in Regionalzügen und S-Bahnen. Radfahrende können ihr Fahrrad ab dann auf deutlich mehr Strecken für den ermäßigten Preis von einem Euro pro Richtung mitnehmen.
Fahrradsymbol an Eisenbahnwaggon
(Quelle: ADFC / Petra Husemann-Roew)
Darauf hatte der ADFC Bayern hingewirkt. Zwei Einschränkungen bleiben: Am Wochenende und auf wichtigen Linien bleibt das 1-Euro-Ticket ungültig. Von 1. August an gilt das BaSTi (R) genannte Radlticket auch in allen bayerischen Verkehrsverbünden, in der Bayerischen Oberlandbahn nach Bayrischzell, Tegernsee und Lenggries sowie zwischen Memmingen und Lindau. Der hierfür erforderliche zusätzliche Platz für Fahrräder wurde durch den Ausbau von Klappsitzen in Mehrzweckräumen oder durch die Freigabe bisher verschlossener Zugteile geschaffen.

Trotz Vereinfachungen bleibt es kompliziert

Bernadette Felsch, die Vorsitzende des ADFC Bayern begrüßt, dass das ermäßigte Radlticket nun auf mehr Strecken gilt als bisher, doch das Kernproblem bleibe weiter bestehen: „Beabsichtigt war eine Vereinfachung, doch nach wie vor verursacht das zusätzliche neue Ticket das Gegenteil. Das richtige Fahrradticket zu kaufen ist noch komplizierter geworden! Am einfachsten wäre eine kostenlose Radmitnahme, wie z.B. in Baden-Württemberg, wo auch ausreichend Platz geschaffen wurde.“
Frank Wessel, Beauftragter für Rad und Bahn beim ADFC Bayern betont, wie wichtig es ist, deutlich mehr Platz für Fahrräder in den Zügen zu schaffen. „Wenn Bernreiter, wie vorige Woche verkündet, die Fahrradmitnahme in Nahverkehrszügen attraktiver machen will, ist mehr Platz für Räder viel wichtiger als eine Preissenkung, die ohnehin an Wochenenden nicht gilt.“ Gerade die neu in Betrieb gehenden Züge, wie der Franken-Thüringen-Express seien Beispiele dafür, dass die Radmitnahmekapazität bei vorhandenem Willen erhöht werden kann. Auch bei älteren Zügen sei eine Verbesserung möglich. Hier nennt der Experte einen älteren Dieselzug zwischen München und dem Allgäu, bei dem der Bereich hinter dem Lokführer-Abteil zu einem Radabteil umgebaut wurde. Der sonst geringe Platz für Räder wurde dadurch deutlich erhöht. Auch könne man erforderliche Fahrzeuge bei Bedarf mieten. Trotz der aktuellen Verbesserungen liegt es unverändert an der Staatsregierung, ob sie genügend Finanzmittel für ausreichende Kapazitäten bereitstellt. Ohne diese bleibt das 1-Euro-Radlticket leider ein Flop, kritisiert der ADFC.



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