Bußgeldnovelle 16.04.2021, 13:50 Uhr

Auto-Rowdys zahlen höhere Strafen

Nach einem Jahr Hängepartie tritt die für den Radverkehr wichtige Reform der Straßenverkehrs-Ordnung nach der heutigen Einigung der Verkehrsministerkonferenz vollständig in Kraft – inklusive höherer Bußgelder für die Gefährdung von Radfahrern.
Blockierter Radweg
(Quelle: ADFC / Westrich)
Der Fahrradclub ADFC begrüßt dies. Die ADFC-Vizebundesvorsitzende Rebecca Peters sagt: „Die völlig unnötige Debatte über vermeintlich zu hohe Strafen für Auto-Raser hat ein ganzes Jahr lang die Sicherheit von Radfahrenden gefährdet. Radwege wurden weiter sanktionslos zugeparkt, Radfahrerinnen und Radfahrer durch ohne Schulterblick abbiegende Autofahrende weiter gefährdet. Gut, dass das unwürdige Gezerre jetzt endlich beendet ist. Nicht auszudenken, wenn die Verkehrsministerien den Prozess bis in die nächste Legislatur verschleppt hätten.“
Raser-Debatte gefährdete Radfahrer
Die Ende April 2020 in Kraft getretene neue Straßenverkehrs-Ordnung („Fahrradnovelle“) nebst Bußgeldkatalog hatte zahlreiche Verbesserungen für den Radverkehr gebracht, für die der ADFC lange gekämpft hatte. So wurde erstmals ausdrücklich festgelegt, dass Autofahrer beim Überholen von Radfahrern mindestens 1,50 Meter Sicherheitsabstand halten müssen. Die Bußgelder für das Zuparken von Radwegen wurden auf bis zu 100 Euro deutlich erhöht, das Halten auf Schutzstreifen wurde ausdrücklich verboten. Auch das Abbiegen und Autotür-Öffnen ohne Schulterblick wurde verteuert. Ein Dissens über die Höhe der Sanktionen bei Geschwindigkeitsüberschreitungen und ein übersehener Paragraf im Vorspann legten den wichtigen Bußgeldkatalog ein Jahr lang auf Eis. Der ADFC hatte die Verzögerung mehrfach kritisiert.
ADFC fordert grundlegende Reform des Verkehrsrechts
Der ADFC weist erneut darauf hin, dass Verkehrsrecht und Regelwerke insgesamt nach wie vor den Autoverkehr priorisieren würden und die nach Ansicht des ADFC „dringend notwendige Förderung von Fuß- und Radverkehr“ behindern. Seine Forderungen zur Bundestagswahl stellt der ADFC am 18. Mai in einer politischen Diskussionsrunde vor.



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