EBMA setzen sich durch 04.05.2018, 13:09 Uhr

EU-Kommission registriert China-Pedelecs

Der europäische Fahrradherstellerverband EBMA hat einen Teilsieg bei der Beschwerde über chinesische Dumping-Pedelecs errungen: Die EU registriert die Importe. So kann später Strafzoll erhoben werden.
Die EU-Kommission registriert ab sofort die Pedelec-Importe aus China.
Die EU-Kommission verfügt nach eigener Aussage über hinreichende Beweise dafür, dass chinesische Hersteller Pedelecs zu Dumpingpreisen in der EU verkaufen. Außerdem verfüge die Kommission über Beweise, dass dies der heimischen Fahrradindustrie schade.
Die EU-Kommission schreibt in ihrem englischen Official Journal of the European Union unter anderem:

  • Der Beweis für Dumpingpreise basiert auf einem Vergleich des Exportpreises beim Verkauf in die EU mit dem hier erzielten Marktpreis.
  • Die Beschwerde beweist hinreichend den starken Rückgang des Marktanteils der EU-Hersteller von 42,5 % im Jahr 2014 auf 28,6 % zum Zeitpunkt der Beschwerde sowie einen Rückgang der Profitabilität von 3,4 % des Umsatzes auf 2,1 % im gleichen Zeitraum.
  • Das Exportvolumen aus China in die EU stieg um 82 % im Vergleich des Zeitraums von November 2017 bis Februar 2018 zum Vorjahreszeitraum.
Die Kommission ist im Gegensatz zu den Importeuren der chinesischen Pedelecs nicht der Ansicht, dass dieser Anstieg der Exporte auf saisonalen Schwankungen basiert. Tatsächlich seien die Exporte seit Einreichung der Beschwerde um 82 % gestiegen. Dieser Anstieg der Importe zum Zweck der Lagerung könnte aber die beabsichtigten Effekte der geforderten Zölle unterlaufen. Daher sei anzunehmen, dass vor Inkrafttreten des Strafzolls die Importe noch weiter ansteigen. Diese sollen daher bereits jetzt registriert werden, damit Zoll auch nachträglich erhoben werden kann. Der Strafzoll selber ist noch nicht entschieden. Der späteste Zeitpunkt für die mögliche Erhebung der Strafzölle wäre der 20. Juli.
Moreno Fioravanti, Generalsekretär der European Bicycle Manufacturers Association (EBMA) erklärt: „Die heute beschlossene Registrierung der Importe kommt rechtzeitig zur besonders wichtigen Verkaufsperiode im Sommer 2018, um die Flut der Dumping-Pedelecs einzudämmen. Die EU wird nämlich in alarmierendem Ausmaß zu künstlich niedrigen Dumping-Preisen aus China mit Pedelecs überflutet. Chinesische Exporteure erwarten die Handelsmaßnahmen der EU bereits, sie wollen Einfuhrzölle vermeiden, und häufen deshalb immer größere Lagerbestände in der EU an. Dies beweist der starke Anstieg der der Importe: Die Gesamtexporte von E-Bikes aus China stiegen 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 83 % auf fast 800.00 Stück. Im Vorjahreszeitraum waren es erst 434.000 Exemplare. Alleine im Januar 2018 wurden über 130.000 E-Bikes aus China in die EU verschifft. Ohne schnelles Handeln würde China große Teil des EU-Marktes dieses Jahr übernehmen, was einen unfairen Niedergang der EU-Industrie verursachen würde, nachdem sie so viele und hervorragende Produkte entwickelt hat und 2016 und 2017 Rekordsummen von über einer Milliarde Euro pro Jahr investiert hat.“
Fioravanti hebt vor allem die Erfindung des so genannten Pedal-assitierten E-Bikes (EPAC) durch die EU-Hersteller hervor. Diese Darstellung ist umstritten: Auch die Chinesen beanspruchen die Erfindung des Elektroads für sich.



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