Kollektiv der Importeure protestiert bei EU-Kommission

Die European Bicycle Manufacturers Association (EBMA) hatte diese Registrierung der Importe verlangt. Das würde die nachträgliche Erhebung von Anti-Dumping-Zöllen ermöglichen. Nach Ansicht der Importeure basieren die EBMA-Anschuldigungen auf nicht verifizierbaren, chinesischen Exportdaten. Der Verband der europäischen Hersteller beklage nach Angaben des Kollektivs den Aufbau großer Lagerbestände durch die Chinesen, mit welchem der Markt zu künstlich niedrigen Preisen überflutet würde. Die EBMA habe die EU-Kommission gebeten, diese chinesischen Statistiken vertraulich zu behandeln, da die EBMA angeblich eine Gebühr bezahlt hätte, um die Zahlen zu erlangen. Das Importeurskollektiv bittet die EU-Kommission, die Herkunft der Daten offen zu legen, damit auch das Kollektiv die Daten kaufen und bestätigen könne.

Das Kollektiv bestreitet erneut, dass die Chinesen Lagerbestände in Europa anhäufen würden. Dies sei unmöglich, weil die Räder nicht aus produzierten Beständen gekauft würden, sondern auf Bestellung hin gefertigt würden. Dies erfordere selbst bei schnellsten Bestellungen monatelangen Vorlauf, weil die Zulieferer zahlreiche Kunden weltweit bedienen. Die EU-Kommission entscheidet nach Angaben der Importeure am 20. April über die Registrierung der Importe. Strafzoll würde jedoch lediglich erhoben, wenn die Kommission dies ausdrücklich beschließe.

China ist nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbands seit 2015 vom viertgrößten Elektroradimporteur des deutschen Marktes zum zweitgrößten Herkunftsland nach Ungarn aufgestiegen. 2015 kamen aus China noch 41.000 E-Räder, 2016 schon 91.000 Exemplare und 2017 waren es 105.000 Elektroräder. Prozentual betrachtet war diese Steigerung allerdings normal: In etwa vergleichbarem Ausmaß haben auch kleinere Herkunftsländer ihre Pedelec-Exporte nach Deutschland erhöht.